Sondergemeinderat
Grüne fordern Maßnahmen nach Hochwasser in Wien
Die Wiener Grünen fordern die Prüfung und Evaluierung des Hochwasserschutzes entlang des Wienflusses, eine großzügige Renaturierung sowie die Prüfung der Rückhaltebecken nach dem jüngsten Hochwasser in Wien. Auf Verlangen der Partei findet daher am Sondergemeinderat am Freitag statt.
WIEN. Nach dem Jahrhundert-Hochwasser in Wien luden die Wiener Grünen zu einer Pressekonferenz ein, denn "nach der Hitze kam die Flut". Der Zusammenhang der Hitze und der furchtbaren Wetterextreme am vergangenen Wochenende mit dem Klimawandel sei unumstritten, heißt es. Grüne Wien-Parteichef Peter Kraus sagte, dass man, nachdem die unmittelbare Krise überstanden ist, gemeinsam die richtigen Maßnahmen für Klima- und Naturschutz setzen muss.
Aus dem Grund habe man einen Sondergemeinderat mit dem Titel "Hitzetage, Tropennächte, Überflutungen: Wien braucht Grün und Natur statt Beton und Autobahnen" einberufen. Dieser findet bereits am Freitag, 20. September, statt. Für die Grünen habe die unbürokratische Hilfe und volle Unterstützung bei den Aufräumarbeiten jetzt oberste Priorität. Alle aktuellen Sicherheitsvorkehrungen sollten genau begutachtet und, wenn notwendig, neu dimensioniert werden.
Für die Wiener Bäche und Flüsse fordert man die Prüfung und Evaluierung des technischen Hochwasserschutzes entlang des Wienflusses. Außerdem brauche es eine großzügige Renaturierung, vor allem im Einzugsgebiet des Wienflusses und bei seinen Zuflüssen, die Weiterführung der Liesingbach-Renaturierung und die Prüfung der Rückhaltebecken und gegebenenfalls die Anpassung an zukünftige Gegebenheiten.
"Flächenversiegelung ist ein riesiges Thema, das Hochwasser begünstigt. Je mehr Grünflächen versiegelt werden, desto schlechter können Wassermengen aufgenommen werden. Österreich ist im internationalen Vergleich leider absoluter Spitzenreiter, was Bodenversiegelung betrifft. Das ist in Kombination mit Klimakrise und Hochwasser-Risiko völlig verantwortungslos", heißt es von den Grünen.
Wenn es nach Kraus gehen würde, müsse man "endlich" damit aufhören, "immer neue Straßen und immer neue Autobahnen zu bauen". Deswegen betonte man erneut das klare Nein zum Lobautunnel-Projekt.
SPÖ: "Menschen wollen keine Showpolitik"
In einer Aussendung teilte die selbsternannte "Wiener Fortschrittskoalition" von SPÖ und Neos mit, dass man unmittelbar nach Amtsantritt einen umfassenden Klimafahrplan beschlossen und mit dessen Umsetzung begonnen habe. Als Beispiel erwähnt man Maßnahmen wie das Wiener Klimagesetz und die Smart City Strategie, "um Wien noch lebenswerter zu machen".
SPÖ-Klubvorsitzender und Energiesprecher der Partei Josef Taucher fragte die Grünen in einer Aussendung, wo das Klimaschutzgesetz von Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) bleibe: "Wo bleiben jetzt die selbsternannten Klimaschützer? Die Menschen wollen kein Wahlkampfgetöse und keine Showpolitik. Sie wollen echte und ernst gemeinte Klimaschutzmaßnahmen".
"Was die Grünen im Bund nicht schaffen, übernimmt Wien", sagt Taucher und erwähnt ebenfalls als Beispiel das in der vergangenen Woche angekündigte Wiener Klimagesetz (mehr dazu unten). Außerdem hob er den Ausstieg von Wien Energie aus russischem Erdgas hervor und dass Wien das Bundesland mit dem geringsten Bodenverbrauch sei.
Spenden für Hochwasser
Spenden an "Österreich hilft Österreich" sind möglich unter der Telefonnummer 0800 664 2024, per Erlagschein oder Online-Überweisung.
Spendenkonto IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700, BIC: GIBAATWW oder online. Alle Informationen findest du unter https://helfen.orf.at und im ORF-Teletext auf Seite 685.
Rotes Kreuz: Spenden für Notunterkünfte
Spendenkonto: Erste Bank
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Mehr Informationen findest du unter spende.roteskreuz.at
Tierschutz Austria ruft zur Unterstützung auf
Das derzeitige Wetter in Österreich hat auch schwerwiegende Folgen für Zugvögel, insbesondere Schwalben und Mauersegler.
IBAN: AT196000000001717000
Für Notfälle oder Meldungen von Schwalbenansammlungen steht der Tiernotruf unter der Nummer +43 1 699 2480 rund um die Uhr zur Verfügung.
Caritas hilft Betroffenen in akuten Notsituationen
Mit dem Zweck „Caritas Katastrophenhilfe Inland“ kann man Hochwasser-Betroffenen weiterhelfen.
Spendenkonto: Erste Bank
BIC: GIBAATWWXXX
IBAN: AT23 2011 1000 0123 4560
Mehr Informationen findest du unter Caritas Katastrophenhilfe Inland .
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