Bericht
"Falter" und Florian Klenk wegen Inseratenkorruption angezeigt
Laut einem Medienbericht wurde die Wiener Stadtzeitung "Falter" bei der WKStA anonym angezeigt. Der Vorwurf: Inseratenkorruption und Berichterstattung zugunsten der Wiener SPÖ gegen Werbeeinschaltungen. Chefredakteur und Mitgesellschafter Florian Klenk weist die Vorwürfe zurück und attackiert die "Krone" auf X.
WIEN. Am Mittwoch, dem 27. September, veröffentlichte "Krone.at" einen Bericht über den Verdacht auf Inseratenkorruption gegen die Wiener Stadtzeitung "Falter". Die Rede ist auch von wohlwollender Berichterstattung zugunsten der Rathaus-SPÖ gegen Werbeeinschaltungen beim "Falter".
Ein Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte den Erhalt einer anonymen Anzeige: "Bei einer allfälligen Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ist nicht vorgesehen, Beschuldigte zu informieren, um diese nicht vorzuwarnen", so Oberstaatsanwalt René Rupprecht gegenüber "Krone.at".
Laut dem Bericht wird in einer Sachverhaltsdarstellung der Verdacht der "Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit" erhoben, es gehe um eine Einschaltungs-Geldsumme durch die Arbeiterkammer (AK) Wien sowie Stadt Wien samt stadteigener Unternehmungen von fünf Millionen Euro. Ein Anfangsverdacht wird gegen Chefredakteur und Mitgesellschafter Florian Klenk geprüft.
Klenk weist Vorwürfe zurück
Klenk selbst veröffentlichte noch vor dem "Krone.at"-Artikel ein Statement auf X (ehemals Twitter). Er sagte, dass der Verdacht (kein Verfahren) gegen die Stadtzeitung nur deshalb bestehe, "weil ein Anonymus (sic!) Vorwürfe zusammengedichtet und an die WKStA geschickt hat. Die darin (in der Sachverhaltsdarstellung, Anm.) enthaltenen Vorwürfe sind falsch", so Klenk.
"Wir halten fest: Die anonym vorgebrachten Vorwürfe sind allesamt falsch und ehrenrührig. Wir haben nie wohlwollende Berichterstattung gegenüber der Stadt Wien, der AK, noch sonst jemandem angeboten oder praktiziert. (...) Im Gegenteil, wir haben im ´Falter´, aber auch in unserem Newsletter ´Falter.morgen´, eine beträchtliche Reihe von Missständen in der Stadt aufgedeckt und problematisiert", heißt es online im "Falter" am Mittwochabend.
Laut Klenk sind der "Falter" und er in den vergangenen Wochen "massiv angegriffen" worden, von der ÖVP, FPÖ, in einem Video von Rechtsextremen sowie auf einer Putin-freundlichen Plattform. Außerdem behauptet Klenk, dass WKStA-Sprecher Rupprecht bei der "Kronen Zeitung" angerufen und gesagt habe, dass es "keinen Verdacht" gegen den "Falter" gäbe. Es wurde jedoch trotzdem vom "Verdacht gegen ´Falter´" im Artikel berichtet. Abschließend heißt es in einem Online-Artikel: "Unser Journalismus ist nicht käuflich".
SPÖ und AK Wien weisen ebenfalls Vorwürfe ab
Auf MeinBezirk.at-Anfrage sagte eine Sprecherin der AK Wien, dass man die "anonyme Eingabe bei der WKStA inhaltlich nicht nachvollziehen" könne. "Die AK Wien hat den ´Falter´ seit Jahrzehnten in ihrem Medienmix. Von diesen Vorwürfen haben wir über die Medien gehört", heißt es.
Eine Sprecherin des SPÖ Rathausklubs sagte, dass man in den vergangenen zehn Jahren keine Inserate im "Falter" geschaltet habe: "Und ebenso haben wir auch keine wohlwollende Berichterstattung über den SPÖ-Rathausklub in der Stadtzeitung ´Falter´ wahrgenommen". Auch die SPÖ wurde über die Vorwürfe aus den Medien informiert.
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