Wien-Bilanz
Ein Viertel mehr rechtsextremistische Straftaten im Vorjahr
Laut Zahlen des Innenministeriums ist die Anzahl der rechtsextremistischen Tathandlungen in Wien im Jahr 2023 gestiegen. Auch die Summe der Anzeigen wegen des Verdachts einer rechtsextremen Straftat und wegen des Verbotsgesetzes ist höher geworden.
WIEN. Jährlich zeigen auch Zahlen des Innenministeriums, wie Wien noch immer ein Problem mit Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Co. hat. Während vor zwei Jahren in Wien 212 rechtsextremistische Tathandlungen verzeichnet wurden, waren es im Vorjahr 263 an der Zahl.
Seien es antisemitische oder islamophobe Vorfälle in Bezug mit dem Nahost-Konflikt, rechtsextreme Banner vor einem Wiener Gymnasium nach dem "Dann wäre Wien noch Wien"-Sager des niederösterreichischen Landesrats Gottfried Waldhäusl (FPÖ) oder rechtsextreme Aktionen beim LGBTQIA+-Zentrum in Mariahilf - die Anzahl der Straftaten ist um 24 Prozent gestiegen. Das zeigt die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der SPÖ-Sprecherin für Erinnerungskultur, Sabine Schatz, durch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).
Die meisten der Straftaten hatten einen reinen rechtsextremistischen Hintergrund - 247 (2022: 195). Hier ist die Anzahl um 26 Prozent gestiegen. Des Weiteren folgen antisemitische (neun), rassistische (fünf), islamophobe bzw. -feindliche Taten (eine). Die meisten Täter sind noch unbekannt (140), außerdem wurden 137 Männer und elf Frauen ausgeforscht
72 Prozent mehr Verbotsgesetz-Anzeigen
Ebenfalls gestiegen ist auch die Zahl der Anzeigen wegen des Verdachts einer rechtsextremen Straftat. Während 2022 die Zahl unter 100 war (92), sind es im vergangenen Jahr 136 gewesen - ein Plus von 47 Prozent. Am meisten stieg die Anzahl der angezeigten Wienerinnen und Wienern wegen des Verstoßes gegen das Verbotsgesetz - 72 Prozent. Im Jahr 2022 waren es 71, im Vorjahr insgesamt 122.
Österreichweit wurden 1.208 rechtsextrem motivierte Straftaten im vergangenen Jahr verübt, ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022 (928). Mehr Details gibt es unten.
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