Finanzpolizei
Zwei Mafiakeller im 15. und 22. Bezirk ausgehoben
Die Finanzpolizei hat am Mittwochabend , 24. Februar, zwei Mafiakeller mit illegalem Glücksspiel, Drogen, Waffen und Geheimprostitution ausgehoben. Die Razzia erfolgte zuerst in Rudolfsheim-Fünfhaus und danach in der Donaustadt.
RUDOLFSHEIM/DONAUSTADT. Anonyme Anzeigen und eigene Beobachtungen waren Anlass für zwei Einsätze der Finanzpolizei in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt in Wien. Den Beamtinnen und Beamten gelang am Mittwoch, den 24. Februar, zur späteren Stunde ein Doppelschlag gegen zwei illegale Glücksspiellokale in den Wiener Bezirken Donaustadt und Rudolfsheim-Fünfhaus.
Die Einsätze entpuppten sich als Volltreffer, sowie massive Schläge gegen die organisierten Verbindungen im Bereich des illegalen Glücksspiels aus dem Osten. Neben den Einsatzkräften der Finanzpolizei war das Bundeskriminalamt, die LPD Wien mit Bezirkskräften, der Bereitschaftseinheit und Sondereinheit WEGA, der Polizeidiensthundeeinheit, sowie des Büros für Sofortmaßnahmen des Magistrats Wien im Einsatz.
Glücksspielmafia in Rudolfsheim
Bei der Razzia im 15. Bezirk betraten Beamtinnen und Beamten das Lokal durch die Hintertür. Dort spielten zehn Spieler an den illegalen Automaten, die üblicherweise ohnehin manipuliert sind. Als die Beamten eintrafen, versuchten mehrere Spieler sich zu verstecken und über einen Ausgang zu fliehen. Davor wurde versucht, gefälschte Ausweise und Dokumente zu vernichten. Sieben Glücksspielgeräte und ein Cashcenter wurden von der Finanzpolizei sichergestellt.
Weiters konnten Kriminalbeamte des Bundeskriminalamtes bei einem der angetroffenen Spieler Suchtgift vorfinden. Der eingesetzte Drogenspürhund der Polizeidiensthundeeinheit schnüffelte weiteres Suchtgift und für den Straßenverkauf typische Behältnisse in dem Glücksspiellokal. Die Person wurde auf freiem Fuß angezeigt. Zudem wurde bei dem Zugriff eine weitere Person, die zur Festnahme ausgeschrieben war, angetroffen und festgenommen.
Einsatz in der Donaustadt
Im 22. Bezirk kam es aufgrund der Ermittlungen der Finanzpolizei und der erwarteten Zahl an Spielerinnen und Spielern zu einem Großaufgebot der Einsatzkräfte. Aufgrund der zahlreichen uniformierten Kräfte wurde die massive Metalltüre freiwillig geöffnet. Die Beamtinnen und Beamten konnten dadurch das blickdicht abgeriegelte Erdgeschoßlokal ohne Gewaltanwendung betreten. Einer der Spieler versuchte vergeblich durch ein Fenster zu flüchten, wurde jedoch von den Beamten rechtzeitig daran gehindert.
Das Lokal wies professionell organisierte Unternehmensstrukturen auf. Alle Fenster waren geschlossen, gegen Lärm gedämmt und nach außen hin uneinsehbar verdunkelt. Zudem wurde gegen Coronavorschriften verstoßen: 34 Spieler spielten ohne Abstand an drei Pokertischen sowie zwei Glücksspielgeräten und hatten jeweils bis zu 21.000 Euro Bargeld bei sich.
Die Blinds (Mindesteinsatz) bei den Pokerspielen betrugen bis zu 20 Euro und führten zu mehreren tausend Euro Einsatz pro Runde. Obwohl die Situation eindeutig war, behaupteten einige der Spieler, dass sie zum Fußballschauen anwesend sind. Auch die Bediensteten erklärten, nur Gäste zu sein. Eine detaillierte Identitätsfeststellung und genaue Einvernahme erfolgten. Jedoch verwickelten sich die Beteiligten immer mehr in Widersprüche und schließlich konnten die für die dort veranstalteten Pokerspiele Verantwortlichen namhaft gemacht werden.
Außerdem wurden die Pokerdealer und die Servierdame ausgeforscht. Neben dem illegalen Glücksspiel wurde auch rechtswidrig ein Schank- und Barbetrieb ausgeübt. Das Lokal wies keine Genehmigung auf, außerdem gab es keine Fluchtwege und keine Feuerlöscher. Auch wurden die Drogenspürhunde beim Suchtgift fündig.
Mit den Kontrollen kam es zu etlichen Anzeigen wegen zahlreicher Verstöße gegen das Glücksspielgesetz, gegen die Corona-Schutzmaßnahmen, wegen Schwarzarbeit und illegaler Ausländerbeschäftigung und wegen illegalem Waffen- und Drogenbesitzes. Die Ermittlungen nach den Hintermännern laufen derzeit auf Hochtouren.
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