Im Alter von 96 Jahren
Wiener Schriftstellerin Lore Segal verstorben
Die aus Wien stammende Literatin und Literaturwissenschafterin Lore Segal ist tot. Sie verstarb am Montag, 7. Oktober, in ihrer New Yorker Wohnung im Beisein ihrer Familie.
WIEN/NEW YORK. Die am 9. März 1928 geborene Wiener Schriftstellerin Lore Segal ist im Alter von 96 Jahren im Kreise ihrer Familie in New York verstorben. Bestätigt wurde diese Meldung am Dienstag auch vom Bezirksmuseum in der Josefstadt. Dort ist derzeit die Ausstellung "Ich wollte Wien liebhaben, habe mich aber nicht getraut' – Das Leben der Schriftstellerin Lore Segal" zu sehen.
Die Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) zeigt sich betroffen: "Durch ihren Mut, persönliche Traumata kreativ zu verarbeiten und sie so der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat Lore Segal uns nicht nur Kunst - in Form von Romanen, Erzählungen und Kurzgeschichten - geschenkt, sondern auch so wichtige Achsen des Erinnerns hinterlassen."
New York als neue Heimat
Ihr Leben zeichnete sich vor allem durch die Flucht aus Wien aus. Als zehnjähriges Mädchen entkam sie, mit einem der ersten Kindertransporte, den Nazis nach Großbritannien. Nach Abschluss ihres Studiums der Englischen Literatur folgte ein Aufenthalt in der Dominikanischen Republik. Ihre Heimat fand die Wiener Schriftstellerin dann in New York.
Lore Segals Werke, darunter auch Bücher wie "Shakespeare's Kitchen", wurden von der amerikanischen Presse hochgelobt und viele Kurzgeschichten wurden in renommierten Zeitschriften wie "The New Yorker" veröffentlicht. Im Jahr 2018 wurde sie mit dem Theodor Kramer Preis ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um einen österreichischen Literaturpreis, der für Schreiben im Widerstand und im Exil verliehen wird.
Einblick in Lore Segals bewegende Lebensgeschichte gibt es noch bis 26. Jänner 2025 im Bezirksmuseum der Josefstadt zu sehen.
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