Umbau startet
Wien bekommt weltweit größten Trinkwasser-Behälter
In Neusiedl am Steinfeld (NÖ) wird der Wasserbehälter von Wiener Wasser ausgebaut. Durch den Ausbau erhält Wien den weltweit größten geschlossenen Trinkwasser-Behälter. MeinBezirk war vor Ort und hat sich den Behälter angeschaut.
WIEN. Die Stadt Wien bereitet sich derzeit mit der Trinkwasser-Strategie "Wiener Wasser 2050" auf einen zukünftigen Wasserbedarf vor. Mit dieser Strategie will man sich an das Wachstum der Wiener Bevölkerung und an den Klimawandel anpassen. Im Rahmen dessen wird nun ein Wasserbehälter in Neusiedl am Steinfeld in Niederösterreich ausgebaut. Durch den Ausbau wird das Areal zum weltweit größten geschlossenen Trinkwasser-Behälter.
"Damit wir für künftige Generationen die beste und modernste Wasserversorgung gewährleisten, investieren wir vorausschauend jedes Jahr bis zu 100 Millionen Euro in die Wasser-Infrastruktur. So sorgen wir auch in Zukunft für die beste Lebensqualität und das beste Trinkwasser der Welt", unterstreicht Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag beim Baustellenbesuch. Die erste Etappe des Umbaus soll 98 Millionen Euro kosten.
Größe eines Fußballfelds mit Stephansdom
1958 wurde der Trinkwasserspeicher in Niederösterreich eröffnet, seitdem ist auch das Areal im Besitz der Stadt Wien. Der Behälter besteht aus vier riesigen Wasserkammern, die rund 600 Millionen Wasser fassen. Das Wasser fließt dann ohne den Einsatz von Pumpen durch den Behälter und weiter bis nach Wien. Bis Ende 2028 sollen die Behälter um zwei Kammern ausgebaut werden, die dann insgesamt 200 Millionen Liter Wasser speichern können. Durch den Ausbau erhöht sich das Speichervolumen auf insgesamt 800 Millionen Liter Wasser.
"Der Behälter Neusiedl am Steinfeld ist schon jetzt zentral für die Versorgungssicherheit von Wien. Zukünftig können wir allein in diesem Behälter das 2,5-fache des durchschnittlichen Wiener Tagesverbrauchs decken", erklärt Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier. Ab 2029 seien dann zwei weitere Kammern sowie die Sanierung der aktuell bestehenden geplant. Nach dieser Fertigstellung soll der Behälter Neusiedl am Steinfeld dann rund eine Milliarde Liter bzw. eine Million Kubikmeter Wasser speichern können.
Insgesamt könne Wiener Wasser zukünftig mit seinen 31 Wasserbehältern rund zwei Milliarden Liter Wasser speichern. Um dies zu veranschaulichen, kann man sich ein Fußballfeld vorstellen: Eine Million Kubikmeter entspricht in etwa einer Fläche eines Fußballfelds, das 140 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist. In dieses Feld könnte der gesamte Stephansdom hineingesetzt werden.
Wachstum und Klimawandel
Alle vier bis fünf Jahre wird ein Trinkwasser-Behälter mit Wasser geputzt. Der Zeitraum fürs Putzen beträgt dabei circa ein und halb Monate, wie die Wiener Wasser gegenüber MeinBezirk vor Ort erklären. Bei der Besichtigung des derzeit geputzten Trinkwasser-Behälters legte auch der Bürgermeister mal Hand an.
Prognosen besagten, dass Wien bis 2050 in etwa um die Größe der Stadt Graz wachsen wird, weswegen Wiener Wasser mit einem Anstieg des Gesamtwasserbrauchs von rund 15 Prozent rechnet. Neben dem spielt auch der Klimawandel eine Rolle, der verstärkt zu Extremwetterereignissen wie Dürre, Hochwasser und Starkregen führt. Mit der Strategie "Wiener Wasser 2050" wurde deswegen ein Plan entwickelt, der den steigenden Wasserbedarf abdecken soll.
Innerhalb dieses Trinkwasserplans gab es bereits einige Maßnahmen, die schon fertiggestellt wurden oder derzeit umgesetzt werden. So wurde der Wasserbehälter Schafberg von 23 auf 60 Millionen Liter Wasser erweitert, neue Rohrleitungen mit einer Gesamtlänge von 160,82 Kilometer verlegt oder an einem neuen Trinkwasserkraftwerk in Döbling gebaut.
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