Wie Wien war
Wie man mit Richard Löwenherz nicht auf den Hund gekommen ist
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- Die Gedenktafel, die an die Gefangennahme Richard Löwenherz erinnert, befindet sich heute im Haus Erdbergstraße 41.
- Foto: M.Dufek/Wikipedia
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Die Glosse "Wie Wien war" beleuchtet das historische Wien auf kurzweilige Art. Diesmal geht es um Richard Löwenherz, ein Rüdenhaus und was beides mit den Stadtmauern zu tun hatte.
WIEN. Wenn Kaiser und Adelige in Wien jagten, dann brauchte es Hunde. Diese mussten gezüchtet, versorgt und erzogen werden und dazu benötigte es wiederum Einrichtungen, wie die sogenannten Rüdenhäuser. Es gab Rüdenmeister ebenso wie Rüdenknechte. Der heute noch bekannte Hundsturm in Margareten wurde um 1600 als Rüdenhaus errichtet, später folgte ein dazugehöriges Jagdhaus und sogar eine ganze Ortschaft nach.
Das Rüdenhaus in Erdberg spielt aber in der Wiener Geschichte eine noch viel bedeutendere Rolle – wurde doch im dortigen Gasthaus Jägerstätte 1192 Richard Löwenherz gefangen genommen. Sie kennen die Geschichte bestimmt, vom Sänger Blondel und der Burg Dürnstein! Entscheidend für Wien war aber das Lösegeld, das für Löwenherz bezahlt wurde (und das wiederum zu Robin Hood führte, aber das ist eine andere Geschichte).
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- Das Rüdenhaus im 3. Bezirk.
- Foto: Wienbibliothek im Rathaus, Druckschriftensammlung, d-172820/1-2
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Errichtung der Wiener Stadtmauern
Mit den großen Geldmitteln wurde der Stadtgraben vom Stephansdom bis zur Freyung zugeschüttet. Darauf wurden Stadtmauern gebaut, die teilweise bis ins 19. Jahrhundert erhalten blieben.
Auf den Hund kommen heißt normalerweise, dass man kein Geld mehr hat – man sieht ja den Hund am Boden der Kasse – in diesem Fall jedoch hat das Rüdenhaus in Erdberg uns zu einem wesentlichen Schritt der mittelalterlichen Stadterweiterung gebracht.
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