Dampha Kitchen
Spanien trifft Gambia am Teller in Wien
Drei Länder vereint in einer Küche: So verführt die "Dampha Kitchen" kulinarisch die Gaumen der Wiener.
WIEN. Sie kennen sicher Tapas und Empanadas, aber kennen Sie auch Domoda oder Benechin? Die Eintöpfe aus Fleisch und Gemüse sind typische gambische Spezialitäten, die Khalifa Dampha regelmäßig auf seine Speisekarte setzt. Allerdings, eine Speisekarte, die nur virtuell zu lesen ist.
Der gebürtige Spanier mit gambischen Wurzeln hat in Ottakring ein "Start-up-Lokal" eröffnet. „Ich habe mich in der Küche eines Freundes eingemietet, koche immer am Wochenende und liefere die Speisen persönlich aus“, so der Neo-Küchenchef. Die ungewöhnliche Restaurantidee ist das Ergebnis der aktuellen Corona-Krise. Im ersten Lockdown hat Dampha für Freunde seine Lieblingsgerichte gekocht und damit viel Erfolg erzielt. „Nach Gastronomie-Erfahrungen in Spanien und Wien, nach einer längeren Zeit im Verkauf, war die Zeit reif für einen Neustart. Dampha Kitchen ist das Resultat“, erzählt Dampha vom Start der eigenen Küche.
Einflüsse aus Afrika und Europa
Bei "Dampha Kitchen" handelt es sich um eine Fusionsküche, denn Dampha verbindet hier die spanisch-mediterrane Küche, wie er sie in den Bars und Restaurants rund um Barcelona kennengelernt hat, mit den Kochgenüssen seiner Familie aus Gambia. „Ich habe das Kochen von meiner Familie und von Freunden gelernt“, so der 31-Jährige.
Die Zutaten erhält der Koch sowohl in Supermärkten als auch in Spezialmärkten. Ein fixer Bestandteil jeder Speise ist Reis, aber auch Erdnüsse und die typischen Gewürze aus Afrika wie Kurkuma. „Die afrikanische Küche ist in Wien nicht sehr bekannt, daher frage ich meine Kunden auch immer wieder, was ihnen schmeckt.“ Die Vorspeisen sind meistens aus der spanischen Küche, die Haupt- und Nachspeisen zeigen den Einfluss von Gambia. Der Chef persönlich liefert seine Speisen aus, um mit den Kunden ins Gespräch zu kommen, um sie zu befragen und die Verbesserungen direkt in seine Kochkunst einfließen zu lassen. Erlaubt ist schließlich, was schmeckt.
Fusionsküche, aber nur am Wochenende
Die Woche ist für Dampha genau eingeteilt. Was er an neuen Rezepten, Ideen und Zubereitungsarten während der Woche zusammenstellt und einkauft, wird am Freitag vorbereitet und am Wochenende gekocht. Freitags fertigt er händisch die Teigtaschen an und Fleisch wird mariniert. Am Wochenende startet er um sieben Uhr, damit die Küche von 12 bis 21 Uhr die Bestellungen durchführen kann. Ausgeliefert wird in ganz Wien. Die Speisekarte und Neuheiten gibt's online auf Instagram abzurufen.
Aktuell kocht Dampha im Restaurant "Kent" am Brunnenmarkt, davor war er in der Floriani- und der Webgasse eingemietet. „Ich möchte meine Fusionsküche ausprobieren, aber das Ziel ist ein eigenes Restaurant“, so der Jungunternehmer. Aktuell arbeitet Dampha an einer eigenen Website für seine Küche und an einem Kochbuch. Dieses wird jedoch mehr als nur eine Rezeptesammlung sein und auch Damphas Leben, seine Wurzeln und seinen kulturellen Hintergrund enthalten. „Vielfalt zu verstehen bedeutet, Aromen, Tradition, Innovation, Farben, Texturen, Kultur, Nachhaltigkeit, Natur, Gesundheit, Ökologie, die Geschichte hinter jeder Zutat und vor allem unsere Identität zu verstehen“, so Dampha. Das Kochbuch soll Ende 2021 erscheinen.
Das Geheimnis hinter Dampha Kitchen
Auch wenn Peanut Butter Chicken zu den Lieblingsspeisen von Dampha gehören, versucht er immer wieder Neuheiten zu kreieren. Ob er dabei auch die Wiener Küche in seine Küchengeheimnisse integrieren wird, ist noch offen, doch Dampha lacht: „Wiener Schnitzel oder Süßspeisen sind interessant.“ Damit es allen schmeckt, verrät Dampha ein Geheimnis: Er kocht das, was er selbst auch gerne isst.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.