Fake-Ausweis in Wien
Serbe gibt sich für Arbeit 29 Mal als Slowake aus
Um in Österreich arbeiten zu dürfen, soll ein 37-jähriger Serbe einen gefälschten Personalausweis gleich 29 Mal verwendet haben. Er wollte sich ein "neues" Leben in Österreich aufbauen und hoffte sogar, auch bald österreichische Dokumente zu bekommen.
WIEN. Die Mitgliedschaft in der EU bringt für die Staatsangehörigen vielfache Freizügigkeit. So darf man etwa als slowakischer Staatsbürger in Österreich sich einen Job suchen und dieser Tätigkeit nachgehen. Ein vermeintlicher 37-jähriger Slowake soll dies auch in den vergangenen drei Jahren eifrig getan haben. Blöd nur: Der Slowake war in Wirklichkeit ein serbischer Staatsangehöriger, also Nicht-EU-Bürger.
Doch der Schwindel flog jetzt auf. Mindestens 29 Mal soll der Mann in diesen drei Jahren auch einen gefälschten slowakischen Personalausweis bei Behördenwegen und Co. verwendet haben. Vor allem soll er ihn dafür eingesetzt haben, um sich Zugang zum Arbeitsmarkt zu verschaffen. Doch dieses Spiel hat laut Polizei am Freitag ein endgültiges Ende gehabt.
Wollte auch Österreicher sein
Die heimischen Ermittler der Fremdenpolizei waren dem 37-Jährigen schon länger auf den Fersen. Am Freitag, 20. Dezember, statteten sie dem Serben, der sogar schon seit 14 Jahren in Österreich lebt, einen Hausbesuch ab.
Dort tauchte dann auch tatsächlich der gefälschte slowakische Ausweis auf. Er wurde dem Mann abgenommen, dieser wurde wiederum vernommen. Er soll sich geständig gezeigt haben. Er habe den gefälschten Personalausweis vor etwa drei Jahren gekauft, um seinen bis dato illegalen Aufenthalt hierzulande zu genehmigen. Außerdem wollte er nicht mehr "schwarz" arbeiten.
Der 37-Jährige habe auch Hoffnungen gehegt, früher oder später ein österreichisches Dokument in die Finger zu bekommen. So wollte er sich als vermeintlicher Bürger des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) ein "neues" Leben in Österreich aufbauen. Diese Hoffnung dürfte jetzt fürs Erste einmal begraben worden sein. Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien wurde er auf freiem Fuß angezeigt.
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