Marchfeldkanal-Leiche
Opfer laut Wiener Polizei mit Hammer erschlagen
Am Freitag wurden die vorläufigen Ermittlungsergebnisse rund um die gefundene Leiche im Marchfeldkanal bei einer Pressekonferenz der Staatsanwaltschaft Wien und der Wiener Polizei bekanntgegeben. So soll der Tatverdächtige sein Opfer mit einem Hammer ermordet haben. Beide sollen miteinander befreundet gewesen sein.
WIEN. Einen furchtbaren Fund machte ein Angler vor einigen Wochen im Marchfeldkanal. Dieser fischte Teile einer Leiche aus dem Gewässer. Seitdem wurden weitere Teile eines Mannes gefunden, der seit Mitte November des vergangenen Jahres als vermisst gemeldet wurde. Die Polizei ermittelte zur Causa auf Hochtouren. Dann ging es Schlag auf Schlag: Am Dienstag nahmen die Uniformierten einen Tatverdächtigen fest – MeinBezirk.at hat berichtet:
Mittlerweile soll der Mann geständig sein. Auch das Motiv dürfte nun bekannt sein. Alle neuen Details zum Fall wurden am Freitag, 2. Februar, im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz der Polizei und der Wiener Staatsanwaltschaft bekannt gegeben.
Opfer mit Hammer erschlagen
Der Mann, ein 38-Jähriger, habe laut Gerhard Winkler, Leiter des Ermittlungsbereiches des Landeskriminalamtes Wien, bereits ein umfassendes Geständnis abgelegt. Demnach musste das 45-jährige Opfer im November wegen eines finanziellen Motivs sterben. Großes Glück hatten die Ermittler bei der Tatwaffe: Diese – ein Hammer – wurde sichergestellt.
Nach der Alarmierung des Anglers nach seinem Leichenfund wurde in alle Richtungen ermittelt. "Uns war sofort klar, dass es sich hier um ein Kapitalverbrechen handeln muss, und wir haben sofort mit den Ermittlungen begonnen", sagte Winkler. Einerseits wurde nach weiteren Leichenteilen gesucht, die in Zusammenarbeit mit der Wasserpolizei und Polizeitauchern auch gefunden wurden. Andererseits überprüften die Ermittler die Vermisstenfälle.
Täter und Opfer waren befreundet
Dabei kristallisierte sich bald ein 45-jähriger Mann als mögliches Opfer heraus, den dessen Ex-Frau und dessen Familie am 15. November des Vorjahres als abgängig gemeldet hatten. Der DNA-Abgleich bestätigte die Identität des Opfers. "Es war auch derjenige Abgängige, der von uns in unseren Ermittlungen als äußerst bedenklich eingestuft wurde", erläuterte der Kriminalist beim Pressegespräch. Der 45-Jährige war spurlos verschwunden, ein Videotelefonat mit seiner Mutter am 15. November um 16 Uhr war laut den Ermittlern der letzte Kontakt.
Ins Visier der Ermittler gerieten zunächst mehrere Verdächtige, so Winkler. Bald konzentrierten sich die Erhebungen allerdings auf den 38-jährigen Mann, der wie sein Opfer seit Jahren in Wien lebt. "Gegen ihn bestanden im Wesentlichen drei Verdachtsmomente", erläuterte Winkler. Zunächst habe es Geldflüsse des Opfers an den Mann gegeben.
Im Streit erschlagen
Die Beiden waren laut Ermittlern seit Jahren befreundet. Der Verdächtige versuchte darüber hinaus, gegenüber der Familie das Verschwinden des 45-Jährigen kleinzureden bzw. zu beschönigen. Außerdem dürfte er mit dem Handy des Toten Nachrichten an die Familie geschickt haben, die von den Verwandten aber nicht zuletzt aufgrund der speziellen Art der Formulierungen als falsch identifiziert wurden.
Und so soll sich laut den Ermittlern die Tat zugetragen haben. Tatzeitpunkt soll der 15. November gewesen sein, der Tatort die Wohnung des Opfers. Dort soll es zu einem Streit der beiden Männer gekommen sein, die schließlich in eine körperliche Auseinandersetzung mündete. Dann soll der Tatverdächtige zum Hammer gegriffen und das Opfer damit tödliche Kopfverletzungen zugefügt haben. Entsprechende Spuren in der Wohnung wurden von der Polizei gesichert.
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