Wien
Mann zündete Container vor Parlament und drohte Politikern
Ein 26-jähriger ehemaliger MMA-Fighter wurde in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen, da er etwa Alexander Van der Bellen sowie Wolfgang Sobotka bedroht haben soll. Er dürfte auch im Sommer ein Altpapiercontainer vor dem Parlament angezündet haben.
WIEN. Ein 26-Jähriger stand am Donnerstag vor Gericht. Er soll auf seinem Instagram-Account sowie in mehreren E-Mails verstörende Gewalttaten gegen Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) angekündigt haben.
Der Wiener war bis vor Kurzem in der jungen Mixed Martial Arts (MMA)-Szene vielversprechend angesehen, noch im Vorjahr nahm er an mehreren Veranstaltungen teil. Doch jetzt wurde er zeitlich unbefristet in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen. Diagnose eines psychiatrischen Sachverständigen: unbehandelte Psychose, jedoch zurechnungsfähig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Was ist passiert? Ende August kündigte der 26-Jährige an, er werde am "Tag der Gerechtigkeit" Van der Bellen Gewalt antun, wobei er laut "APA" seine Fantasien konkretisierte und sehr deutlich machte. Einige Tage später richtete der Tatverdächtige dann mehrere E-Mails ans Parlament, mit Gewaltvorstellungen gegen Sobotka.
Container angezündet
Da er die Mails mit vollständigem Namen abgeschickt hatte, wurde er mit einem Hausverbot im Parlament verlegt. Die Staatsanwaltschaft Wien leitete ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Drohung ein. Bekannt wurde, dass der Mann hinter einem brennenden Altpapiercontainer vor dem Parlament am 9. Juni steht. MeinBezirk.at berichtete:
Damals wurde der 26-Jährige wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft genommen und weil er in seiner Einvernahme irritierende Angaben machte, ließ die Behörde ein psychiatrisches Gutachten zur Klärung der Zurechnungsfähigkeit einholen.
"Ich hatte nicht die Absicht, das, was ich geschrieben habe, durchzubringen. Es war nur, um Aufmerksamkeit zu erzeugen für das, was da passiert"
"Blut aus dem Kopf genommen"
Vor Gericht verneinte der Mann am Donnerstag die Frage, ob er krank sei. Er möchte keine Tabletten, sagte er und er wollte mit den Mails auf einen "Fall" aufmerksam machen. Er habe einen Sohn, der nicht als sein leiblicher Sohn anerkannt werde und der zweimal entführt worden sei.
Bei einem Spitalsbesuch nach einer Sportverletzung habe man ihm "Blut aus dem Kopf genommen" und daraus Medikamente herstellen wollen, "weil man Blut stark ist". Außerdem erzählte der psychiatrische Sachverständige, dass der Verdächtige davon ausgehe, man habe sein Essen vergiftet, um ihn krebskrank zu machen.
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