Offener Brief
Künstler fordern Erhalt des Bank Austria Kunstforums in Wien
Das Bank Austria Kunst Forum auf der Freyung steht kurz vor seiner Schließung. Grund dafür ist die Pleite des Immobilienunternehmens Signa, welches sowohl Eigentümer als auch Hauptsponsor des Kunstforums ist. Jetzt äußern sich Kunstschaffenden in einem offenen Brief.
WIEN. Unter dem Hashtag "#kunstforumbleibt" veröffentlichten die "Kunstfreunde" am Freitag, 20. Dezember, einen offenen Brief über ihre Bestürzung zur drohenden Schließung des Bank Austria Kunstforums Wien. Die "Kunstfreunde", welche bereits in der Vergangenheit andere Kunsthäuser unterstützt haben, fordern unter anderem eine faire Übergangslösung.
So wird in dem Brief auch beschrieben, dass das Forum nicht nur für seine Ausstellungen bekannt ist, sondern auch für das weitreichende Netzwerk, das es in der Kunstszene über Jahrzehnte aufgebaut hat.
Das Kunstforum Wien soll aufgrund der Pleite des Unternehmens Signa schließen, welches Eigentümer und Hauptsponsor war. Die Bank Austria, die künftig ihre Sponsoring-Aktivitäten neu ausrichtet, plant eine verstärkte Unterstützung der Wiener Kulturszene, stellt jedoch keine weiteren Mittel für das Kunstforum zur Verfügung. MeinBezirk berichtete:
Verschiedene Vorwürfe
Die Schließungsentscheidung der Bank Austria wurde von wenigen Entscheidungsträgern getroffen, die sich der Auswirkungen "nicht voll bewusst" seien, so die Künstlerinnen und Künstler. Sie behaupten: "Die UniCredit Bank Austria rühmte sich über viele Jahre als größter Kulturförderer des Landes". Trotz Milliardengewinnen breche man eine jahrelange Kulturförderungstradition ab, heißt es im Brief.
Außerdem prangern die Kunstschaffenden eine "voreilige Schließung" an. Diese würde enorme wirtschaftliche Folgen mit sich ziehen, da bereits abgeschlossene Verträge mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern storniert werden müssten. Diese würden wiederum Kosten in Millionenhöhe verursachen. Die Schaffung einer Übergangslösung sei also notwendig, um die geplanten Ausstellungen zu sichern, heißt es dazu.
Zudem soll die Leitung und Belegschaft über die Schließung des Forums erst durch die Medien erfahren haben. Dies wird als respektlos gegenüber der Institution sowie den Künstlerinnen und Künstlern empfunden.
Forderungen an die Stadt
Auch die vorgeschlagene Installation eines André-Heller-Parks als Ausgleich wird abgelehnt. In dem Brief heißt es dazu: "Als einen Versuch, verschiedene künstlerische Kategorien und ihre Protagonistinnen gegeneinander auszuspielen". So beschreiben die Kunstschaffenden, dass jenes Angebot als "Trostpflaster" empfunden wird.
Die Kunstschaffenden fordern schließlich die Stadt Wien und die Republik Österreich auf, sich für eine Übergangslösung einzusetzen, um den Kulturstandort Österreich vor einem Imageschaden zu bewahren. Zudem betonen sie im Schreiben: "Wenn die Stadt Wien beim Kauf des Austria-Stadions mit 40 Millionen Euro einspringen kann, sollte ein Engagement im Finden einer Übergangslösung für das Bank Austria Kunstforum Wien ein Leichtes sein".
Zusätzlich zu den Forderungen wurde eine Petition zur Erhaltung des Bank Austria Kunstforum Wien ins Leben gerufen. Genauere Informationen dazu findest du unter www.mein.aufstehn.at .
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.