Schwerer Geldbetrug
Ex-Fußballprofi von Wiener Klub vor Abflug festgenommen
Mit einer durchaus überraschenden Aussendung meldete sich am Dienstag die Wiener Polizei zu Wort. Gesucht werden Opfer, die von einem 32-Jährigen um Geldsummen betrogen worden sein sollen. Bei dem mutmaßlichen Betrüger soll es sich um einen Ex-Profifußballer handeln, der bei einem Wiener Großklub seine Schuhe einst schnürte.
WIEN. Die Wiener Polizei sucht derzeit nach möglichen Opfern eines "gewerbsmäßig schweren Betrugs". Im Mittelpunkt steht dabei ein 32-jähriger "ehemaliger professioneller österreichischer Fußballspieler", heißt es per Aussendung. Um wen es sich genau handelt, wird nicht bekannt gegeben. Nur so viel auf Nachfrage von MeinBezirk: Der Mann soll einst bei einem der Wiener Großklubs Rapid oder Austria seine Fußballschuhe geschnürt haben.
Der 32-jährige Ex-Kicker wurde bereits Ende Juli auf einem Flughafen in Deutschland festgenommen. Nach ihm wurde per europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Wien bereits gefahndet. Kurz vor seiner Ausreise über den deutschen Flughafen soll der Ex-Profi geschnappt worden sein.
Gelder für vermeintliche Uhren
Konkret soll der Tatverdächtige seine Opfer im Jahr 2023 dazu verleitet haben, ihm Geld anzuvertrauen. Er gab demnach an, dass er die Summen gewinnbringend in Kryptowährungen investieren wolle. Andererseits wurden vermeintliche Opfer auch zu Geldübergaben gelockt, in dem Glauben, der 32-Jährige würde sich die Summen zum Ankauf für Luxusuhren ausleihen. Zurückbekommen hätten die Opfer ihre Gelder jedoch nie. Stattdessen habe es verschiedenste Ausreden gegeben.
Der Ex-Profikicker soll bereits auch ein Fall für die Justiz gewesen sein. "Bereits im Jänner 2024 wurde der Tatverdächtige wegen gleichgelagerter Straftat von einem Landesgericht verurteilt", weiß man bei der Polizei. Zunächst sicherte er demnach eine Kooperation mit den Behörden, tauchte jedoch schlussendlich wieder unter. Dies sei auch der Grund, warum man ihn europaweit per Haftbefehl gesucht habe.
Hunderttausende Euro
Die Geldbetrügereien dürften allen Anschein nach recht lukrativ gewesen sein. Man geht derzeit von einem Schaden in größeren sechsstelligen Bereich – es geht also um hunderttausende Euro – aus. Das ermittelnde Landeskriminalamt Wien geht jedoch davon aus, dass die Zahl der Opfer weitaus höher sein könnte. Daher sucht man mögliche Geprellte.
Personen mit sachdienlichen Hinweisen dazu bzw. Opfer dieses schweren Betrugs werden gebeten, sich beim LKA Wien, Ermittlungsbereich "Gruppe Goldnagl", zu melden. Hinweise werden auch anonym entgegengenommen. Erreichbar sind die Kriminalisten unter 01/313 106 25 11.
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