Wiener Tiergarten
Dreifacher Nachwuchs bei den Flughunden in Schönbrunn
Gleich drei Kalong Flughunde haben im Tiergarten Schönbrunn das Licht der Welt erblickt. Der Nachwuchs kann im Regenwaldhaus entdeckt werden.
WIEN/HIETZING. Besuchende des Regenwaldhauses im Tiergarten Schönbrunn, sollten unbedingt einen Blick nach oben werfen. Denn gleich drei Jungtiere gibt es zu entdecken. Es handelt sich um Kalong Flughunde.
„Flughunde verbringen fast ihr gesamtes Leben kopfüber hängend, selbst der Nachwuchs wird in dieser Position geboren", erklärt Anton Weissenbacher, Zoologischer Abteilungsleiter. "Dabei arbeiten weibliche Flughunde nicht nur gegen die Schwerkraft, sondern bilden mit ihren Flügeln auch eine Art Hängematte, um das Jungtier nach der Geburt aufzufangen“, so der Experte.
Geburt erfolgt kopfüber
Kalong Flughunde stammen aus Südostasien. Sie haben eine Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern und gehören damit zu den größten Fledertieren der Welt. Bereits von klein auf blicken die Jungtiere mit ihren großen Augen auf die Umgebung. Dabei hängen sie etwa vier bis sechs Monate zum Trinken an ihren Müttern. Danach fangen sie an, auch feste Nahrung zu fressen. Auch erste Flugversuche werden gestartet.
Als fliegende Säugetiere sind Flughunde – ebenso wie Fledermäuse – etwas ganz Besonderes. Tagsüber hängen Kalong Flughunde kopfüber an ihren Schlafplätzen. Bei Einbruch der Dunkelheit schwärmen sie aus, um Nahrung zu suchen.
„Flughunde ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Pollen, Nektar und Blüten. Da sie auf der Nahrungssuche weite Strecken zurücklegen können, sind sie wichtige Samenverbreiter und leisten einen wertvollen Beitrag zur Aufforstung von Wäldern“, so Tierpflegerin Samantha Cloer. Im Gegensatz zu Fledermäusen nutzen sie dafür keine Echoortung, sondern finden die Nahrung mithilfe ihres ausgeprägten Geruchssinns und ihrer großen Augen.
Regenwaldhaus wird sanieriert
Die Jungtiere im Tiergarten Schönbrunn können im ersten Stock des Regenwaldhauses besucht werden. Die untere Ebene des Gebäudes ist aktuell wegen Umbauarbeiten geschlossen.
Beim Regenwaldhaus handelt es sein um ein sogenanntes Warmhaus. Aufgrund der
extrem hohen Luftfeuchtigkeit ist nach mehr als 20 Jahren eine umfassende Grundsanierung erforderlich. Diese läuft bereits auf Hochtouren. So wurden diese ersten Arbeiten an der Dachkonstruktion bereits erledigt. Bis Ende kommenden Jahres soll die Grundsanierung abgeschlossen sein und das gesamte Regenwaldhaus wieder besucht werden kann.
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