Welt-Hypertonie-Tag
Abnehmen gegen Bluthochdruck - je früher, desto besser!
Vor allem übergewichtige Menschen hören den ärztlichen Rat, einige Kilos abzunehmen, nicht grundlos: das kardiovaskuläre Risiko und mögliche Folgeerkrankungen lassen sich direkt über eine Gewichtsreduktion positiv beeinflussen. Je früher man interveniert, desto besser, empfiehlt Verena Maria Dietmaier MSc., Ernährungswissenschafterin bei easylife. Im folgenden Interview verrät sie Wissenswertes zum Thema Bluthochdruck und worauf es beim Abnehmen ankommt.
Eine der Hauptursachen von Bluthochdruck ist Übergewicht – stimmt das?
Dietmaier: Studien haben Übergewicht längst und mehrfach als eindeutigen Risikofaktor für kardiovaskuläre, also das Herz- und Gefäßsystem betreffende Erkrankungen bestätigt. Bei adipösen Männern steigt hierbei das Risiko um etwa 72 Prozent, bei Frauen sogar um 82 Prozent für Übergewicht, bei Adipositas sind es gar 269 Prozent Risiko.
In welcher Form schwächt Übergewicht insbesondere das Herz?
Dietmaier: Um die größere Körpermasse – vor allem den erhöhten Fettanteil – zu versorgen, muss das Herz nachziehen und somit auch seine Größe ausbauen. Wie ein Haus, das für eine große Familie zu klein wird, dehnt das Herz langsam die Herzkammern aus. In den erweiterten Kammern kommt mehr Blut an, das vom Herz nun mit noch mehr Druck in das Kreislaufsystem gepumpt werden muss. Das ist die Initialzündung für Bluthochdruck, der dann durch den Druck auf die Gefäßwand, weitere Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose bedingen kann.
Wie wirkt sich Übergewicht auf Blutdruck und den Gesundheitszustand aus?
Dietmaier: Ab einem Messwert von 140 mmHg zu 85 mmHg spricht man von hohem Blutdruck (Hypertonie). Bis zur Diagnose dauert es mehrere Jahre und es kann bis dahin unerkannt Schäden anrichten. Falsche und übermäßige Ernährung führt nicht nur zu Übergewicht, sondern lässt die Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin produzieren. Die potentiell tödlichen Folgen von Bluthochdruck können Herzinfarkt und Schlaganfall sein.
Kann man Folgeerkrankungen durch die Abnahme von Körpergewicht reduzieren?
Dietmaier: Gewichtsreduktion kann eine deutliche Senkung des Blutdrucks bewirken. Die gute Nachricht also: das kardiovaskuläre Risiko ist durch Gewichtsabnahme minimierbar. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass Übergewicht nicht harmlos ist. Das Fettgewebe ist ein eigenes Organ, das über Signal und Botenstoffe den Krankmacher der chronischen Entzündung und sogar den Alterungsprozess der Körperzellen anschiebt. Deshalb ist es wichtig, so früh als möglich zu intervenieren.
Gibt es mehr nennenswerte Folgen von Übergewicht außer Bluthochdruck?
Dietmaier: Auf jeden Fall! Weitere Folgeerkrankungen sind beispielsweise Diabetes, ein erhöhtes Risiko für Krebs, degenerative Erkrankungen wie Arthrose, Arthritis, Fersensporn, chronische Rückenschmerzen bis hin zu Schlafstörungen und Depressionen.
Wie kann eine Gewichtsreduktion Folgeschäden verhindern / positiv beeinflussen?
Dietmaier: Wichtig ist, insbesondere den „ungesunden“ Fettanteil im Körper zu senken. Dieser sitzt nicht nur deutlich sichtbar an Bauch, Beinen oder Po, sondern auch um Organe und Muskeln. Besonders schädlich sind Fettdepots an Herz und Leber. Vor allem das sogenannte „viszerale“ Bauchfett produziert ungünstige Botenstoffe und Hormone, die im Zusammenhang mit genannten Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen stehen. Speziell diese Depots gilt es mithilfe einer gezielten Ernährungsintervention zu reduzieren, um so Folgeerkrankungen gar nicht erst entstehen zu lassen oder, falls vorhanden, zu minimieren.
Warum zeigt das easylife-Abnehmkonzept eine wertvolle gesundheitliche Wirkung?
Dietmaier: Durch die stoffwechselorientierte Ernährung wird bei easylife ausschließlich der Fettstoffwechsel mobilisiert. Es werden überflüssige Depotfette – hier auch gesundheitsschädliches viszerales Fett – reduziert, ohne dabei an Muskelmasse, Haut- oder Nervenfetten zu verlieren. Nach einigen Therapiewochen und ersten Erfolgen werden auch die gesundheitlichen Vorteile schnell sichtbar. So werden durch Begleit- und Folgeerkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Bluthochdruck oder Diabetes, minimiert. Die Erfahrung zeigt, dass viele unserer TeilnehmerInnen nach einer erfolgreichen Gewichtsabnahme ihren Medikamentenbedarf – natürlich immer in individueller Absprache mit den behandelnden Ärzten - reduzieren oder sogar absetzen konnten. Zudem berichten die Absolventen von einer höheren Lebens- und Schlafqualität, wodurch sich aus das psychische Wohlbefinden zum Besseren entwickelt.
Interview mit Verena Maria Dietmaier M.Sc.,
Ernährungswissenschafterin bei easylife
Noch mehr Artikel zu den Themen Abnehmen, Gesundheit und Ernährung finden Sie in unserem Online-Magazin.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.