Liebe, Sex, Beziehungen
30 Jahre First Love-Beratung für junge Wiener
Seit 1992 bietet die Österreichische Gesellschaft für Familienplanung in Wien anonyme und kostenfreie Beratungen für Jugendliche zum Thema Liebe, Sex und Beziehungen.
WIEN. Eines der unangenehmsten Themen für Jugendliche ist sicherlich Sex. Viel schwerer fällt es vielen jungen Menschen über Verhütungsmittel oder eine ungewollte Schwangerschaft mit anderen zu sprechen. 1992 wurde aus dem Grund die erste First Love-Beratungsstelle der Österreichischen Gesellschaft für Familienplanung (ÖGF) in Wien eingerichtet.
Worum geht es bei der First Love-Beratung? Einerseits handelt es sich um anonyme und kostenfreie Beratungsstellen, wo Jugendliche entweder anrufen, sich online melden oder persönlich zur Beratung kommen können. Auf der anderen Seite gibt es auch sexual-pädagogische Workshops in Schulen, erklärt ÖGF-Psychologe Stephan Hloch im "ORF Wien"-Gespräch.
First Love-Ambulanzen kostenlos und offen
Seit etwa 30 Jahren bieten Teams aus Frauenärztinnen und -ärzten, medizinische Assistenten, Pädagoginnen und Pädagogen, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Psychologinnen und Psychologen vor allem niederschwellige Hilfe. Die ÖGF setzt sich für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte aller Menschen ein. Auch sogenannte "First Love-Ambulanzen" stehen allen Jugendlichen, die jünger als 18 Jahre sind, für Fragen zum Thema Liebe, Sex und Beziehungen kostenlos offen.
Zum Beispiel ist oft Verhütung ein Beratungsthema: "Welche Verhütung passt zu mir: die Pille, die Kupferspirale, das Pflaster oder der Hormon-Ring?". Die Expertinnen und Experten bieten im Akutfall Kondome, die Pille danach oder gynäkologische Untersuchungen gratis an. Zuletzt sind immer wieder auch Schwangerschaftsabbrüche ein Thema: "Da gibt es keine Altersgrenze, keine Einkommensgrenze oder sozialen Status. Schwangerschaftsabbruch kann alle Frauen betreffen, und deswegen gehört das Thema auch vor den Vorhang geholt und öffentlich besprochen", erzählt First Love-Sexualpädagogin Tamara Felbinger.
Jugendliche bereits ab 14 sexuell mündig
Sexualpädagogin Felbinger fordert unter anderem kostenlose Verhütung für Unter-18-Jährige sowie Fortschritte in der sexuellen Bildung: "Da gibt es sehr großen Aufholbedarf in der pädagogischen Ausbildung, in der Bildung von Lehrerinnen und Lehrern, die ja eigentlich viele Aufgaben hätten in diesem Bereich", so die Pädagogin beim "ORF Wien".
Wo kann man die First Love-Beratung finden? Wenn man nicht anrufen will oder persönlich vor Ort beraten werden will, kann das auch online unter https://firstlove.at machen. Eine Beratung vor Ort ist in der Klinik Landstraße (Juchgasse 25, 3.), Klinik Donaustadt (Langobardenstraße 122, 22.) oder im Jugendzentrum Hirschstetten (Pirquetgasse 7, 22.) möglich. Mehr Informationen über die Beratungsstellen sowie die Kontaktdaten findest du hier. Wer sich fragt, ob Eltern hier involviert werden müssen, ist die Antwort klar: Ab 14 sind Jugendliche sexuell mündig, deshalb müssen Eltern bei First Love nicht involviert werden.
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