Neue Brustkrebs-Therapie
Europäischer Radiologiekongress tagt in Wien
Der Europäische Radiologiekongress tagt wieder in Wien. Im Austria Center Vienna werden rund 15.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet und Neuerungen im Bereich der Radiologie präsentiert, etwa eine neue Behandlungsmethode gegen Brustkrebs.
WIEN. Von 13. bis 17. Juli findet der Europäischer Radiologiekongress (ECR) in Wien statt. Diesmal werden 15.000 Ärztinnen und Ärzte am Kongress erwartet – weniger als in den vergangenen Jahren, wo teilweise bis zu 25.000 Menschen daran teilnahmen.
Im Vordergrund des ECR stehen die aktuellen Fortschritte im Bereich der Radiologie sowie neue Therapieformen, etwa eine neue Behandlungsmethode und ein neues radiologisches Verfahren zur Früherkennung von Brustkrebs.
Brusttumor: Behandlung mittels Kältetherapie
„Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und deren zweithäufigste Todesursache bei Karzinomen in den westlichen Industrieländern. Alleine in Österreich erkranken jährlich 5.500 Frauen an Brustkrebs und 1.500 sterben daran. Das muss aber nicht so sein, denn durch radiologische Früherkennungsuntersuchungen kann die Sterblichkeit um 20-25 % reduziert werden“, so Michael Fuchsjäger, Klinikvorstand der Universitätsklinik für Radiologie in Graz und stellvertretender Vorsitzender des Europäischen Radiologiekongresses.
So wird in der Radiologie Brustkrebs nicht nur "gescreent" und diagnostiziert – auch die interventionelle – also behandelnde – Radiologie hat in den letzten Jahren beeindruckende Fortschritte gemacht. Damit können auch bestimmte Arten von Brustkrebs erfolgreich behandelt werden. Besonders vielversprechend ist etwa die Behandlung von Brusttumoren mittels Kältetherapie (Kryotherapie). „Kleine, lokale Tumore mit einer maximalen Größe von 2 bis 3 cm können wir minimalinvasiv mit der Kryotherapie behandeln“, betont Fuchsjäger.
Dabei wird unter Lokalanästhesie wird eine kleine 1,5 Millimeter dünne Nadel im Tumor positioniert und der Tumor mittels Argongas oder flüssigem Stickstoff auf – 186 Grad Celsius tiefgefroren. Durch die Behandlung stirbt das Tumorgewebe ab. „Die toten Tumorzellen bleiben zwar im Körper, aber mit dieser einmaligen, invasiven, präzisen und kurzen Behandlung kann die Belastung für diese Patienten gegenüber einem offenen chirurgischen Eingriff minimiert werden“, bringt Fuchsjäger die Vorteile auf den Punkt.
3D-Mammografie auf dem Vormarsch
Das Wichtigste bei der Behandlung von Brustkrebs ist und bleibt dessen Früherkennung, die sogenannte Mammadiagnostik: Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. In diesem Bereich gibt es auch Neuerungen: Neben der klassischen 2D-Mammographie, einer speziellen Röntgenuntersuchung, bei der die Brust in zwei Ebenen aufgenommen wird, gibt es nun an speziellen Zentren und Instituten auch die 3D-Mammographie bzw. Tomosynthese.
„Bei dieser Methode wird die Brust mit niedriger Strahlendosis aus unterschiedlichen Winkeln aufgenommen. Das Resultat sind bis zu 30 Einzel-Schnittbilder, auf denen auch sehr subtile Veränderungen genau erkannt werden können“, so Fuchsjäger über die Vorteile des neuen Diagnoseverfahrens.
Zur Sache
Europäischer Radiologiekongress 2022
- Wann? 13. Juli 2022 – 17. Juli 2022
- Wo? Austria Center Vienna, Bruno-Kreisky-Platz 1, 1220 Wien
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