Ein Wiedner erinnert sich an gemeinsame Tauchgänge mit Hans Hass
Seit Jahrzehnten bildet Peter Käferböck in der ältesten Tauchschule Österreichs Froschmänner aus.
WIEDEN. Peter Käferböck kann man ohne Übertreibung als Tauchlegende bezeichnen: Neben seinen Pionierleistungen als Gründer der ersten Tauchschule Österreichs und der Erstellung von Unterrichtsmaterialien für die amerikanische Tauchfirma Padi bewegt sich der Wiedner auch privat in der internationalen Tauchszene.
So kann Käferböck innige Freundschaften mit den mittlerweile verstorbenen, weltberühmten Meeresforschern Hans Hass und Jacques-Yves Cousteau vorweisen. Der Franzose lud Käferböck in den 70er Jahren sogar ein, drei Wochen in seiner Villa an der Côte d'Azur zu wohnen und seine Tauchgänge von Bord der "Calypso" zu absolvieren.
Spott zur Eröffnung
Dabei war der Start in die Tauchszene nicht einfach. "Als ich 1970 meine Tauchschule Action Diving Austria eröffnete, wurde ich ausgelacht, verspottet und als Trottel bezeichnet", so Käferböck, der als Neunjähriger bei einem Griechenlandurlaub mit einem Schwammtaucher seinen ersten Tauchgang erlebte.
Sieben Jahre lang war die Schule die einzige im Land. Mittlerweile gibt es 450 Tauchschulen, die teilweise in Drei-Tage-Kursen den Tauchschein anbieten, doch Käferböck setzt nach wie vor auf eine solide, umfassende Ausbildung in seiner Schule in der Favoritenstraße 48: "Ich bilde seit 53 Jahren Taucher aus und bin in der glücklichen Lage, dass keinem meiner ehemaligen Schüler jemals etwas passiert ist."
Drei Generationen Taucher
Nicht nur als Tauchlehrer hält er Kontakt zu "seinen" Tauchern - "ich habe in drei Familien bereits drei Generationen ausgebildet" - sondern auch als Inhaber des Geschäftes "Tauchsport Adria", der sich ebenfalls in der Favoritenstraße befindet. Hier werden nicht nur Tauchausrüstungen angeboten, sondern auch Reparaturen vorgenommen. War die Ausrüstung einst schwer, erfuhr das Tauchen mit der Modernisierung des Zubehörs in den Achtzigern einen enormen Aufschwung. "Meine ersten Tauchschüler waren Männer - tauchen war der Sport der harten Männer. Heute hat es sich zu einem Familiensport entwickelt, es tauchen heute genauso viel Frauen wie Männer und Kinder ab zehn Jahren können den Tauchschein machen."
Auch die Unterwasserwelten haben sich für die Wiener geändert. "Früher sind wir mit der Straßenbahn zu Alten Donau gefahren. Die Tauchflasche war im Koffer, da man mit ihr vom Fahrer gleich wieder hinausgeschmissen wurde", erinnert sich Käferböck. "Für das Gepäcksstück musste extra ein Fahrschein gelöst werden." Klingt antiquarisch, vor allem in Hinblick auf die U1-Verlängerung, die Hobbytaucher bald vom Vierten ins Oberlaaer Bad transportieren - ohne zusätzlichen Fahrschein für die Ausrüstung.
Alle Infos unter www.adriasport.com
Weitere Informationen zur U1-Verlängerung finden Sie hier.
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