Gasthaus zur Alten Post in Voitsberg
Traditionsgasthaus macht weiter
Gute Nachrichten für alle Gäste der "Alten Post" am Voitsberger Hauptplatz. Gastronom Manfred Prettenthaler und seine Gattin Elisabeth schließen ihr Traditionsgasthaus doch nicht im Jänner. Der Küchenbetrieb läuft an fünf Tagen die Woche bis 16 Uhr. Das Haus selbst wird parifiziert, das heißt ein Verkauf oder eine Pacht sind jederzeit möglich.
VOITSBERG. Seit Monaten stellte sich den Voitsberger Stammgästen - und auch weit über den Bezirk Voitsberg hinaus - die Frage, ob Manfred Prettenthaler nach 30 Jahren durchgehenden Küchenbetrieb sein Gasthaus "Zur Alten Post" im Jänner zusperrt. Auch er selbst hatte immer wieder Andeutungen in diese Richtung gemacht. Doch am Montag trafen er und Gattin Elisabeth die Entscheidung, ihr Gasthaus bis auf weiteres offen zu lassen. Ausnahme: Ende Jänner sind die Prettenthalers zwei Wochen auf Urlaub, aber eben nicht für "ewig".
Kein neuer Leerstand am Hauptplatz
"Es gab Interessenten für eine Übernahme, doch diese Gespräche sind im Dezember gescheitert", erläutert Manfred Prettenthaler, auch Tourismusspartensprecher der Wirtschaftskammer Voitsberg, seine Beweggründe. "Meine Gattin und ich haben großes Interesse, dass unser Lokal am Voitsberger Hauptplatz nicht leer steht." Und so läuft der Betrieb von Dienstag bis Samstag wie gewohnt weiter, der Küchenbetrieb ist bis 16 Uhr gewährleistet. "Bestattungsessen, Firmenfeiern und andere Festlichkeiten sind nach Voranmeldung auch zu anderen Zeiten möglich", so Prettenthaler.
"Wir wollten nicht für einen neuen Leerstand am Voitsberger Hauptplatz verantwortlich sein."
Manfred Prettenthaler
Prettenthaler, mit Leib und Seele Gastwirt und Koch, stellt trotzdem die Weichen für eine mittelfristige Übernahme und lässt das Haus parifizieren. "So ist es möglich, dass Lokal auch allein zu verkaufen oder zu verpachten und ich stehe für Interessenten immer offen." Gleichzeitig suchen die Prettenthalers eine Servierkraft für 20 Stunden pro Woche, die sein engagiertes Mitarbeiterteam verstärkt.
Und wie geht es der Gastronomie im Bezirk?
Der Personalmangel, die dramatischen Erhöhungen der Energie- und Lebensmittelkosten gehen nicht spurlos an den Gastwirtinnen und Gastwirten vorbei. "Wir können die Teuerungen nicht 1:1 an den Gast weitergeben, das wäre für viele nicht erschwinglich und auch nicht wirtschaftlich", erklärt Spartensprecher Prettenthaler. Er rechnet damit, dass noch mehr Gasthäuser konzentrierte Öffnungszeiten mit reduziertem Küchenbetrieb anbieten.
Eine Lanze bricht er für die Gastro-Szene. "Ich wünsche mir, dass das Image der Branche wieder positiver dargestellt wird. Denn der Beruf ist vielseitig, interessant und sehr flexibel. Leider haben schwarze Schafe, vor allem in großen Tourismus-Destinationen, dem Ruf sehr geschadet, weil diese ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgebeutet haben. Aber der Großteil der Gastronomen schaut sehr auf seine Leute."
Preis-Leistungs-Verhältnis
Fakt ist, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen sich Gastronomiebetriebe, wo das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Qualität stimmen, sich immer durchsetzen werden. "Die Gäste sind genauer und kritischer geworden. Sie wollen weiterhin gut und qualitätsvoll essen und sind bereit, auch Geld auszugeben, wenn vielleicht auch nicht so oft wie früher", so Prettenthaler abschließend.
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