Neues Museum ab der Sommersaison
Lipizzanergestüt Piber mittels Drohne vermessen
Forschungsprojekt am Lipizzanergestüt Piber mit dem Ludwig Boltzmann Institut.
KÖFLACH. Die Spanische Hofreitschule startet mit dem international renommierten Ludwig Boltzmann Institut für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (LBI ArchPro) im Lipizzanergestüt Piber ein ambitioniertes Forschungsprojekt. Dieses begann nun mit einer umfassenden Digitalisierung der historischen Gebäude ubnd der Landschaft des Lipizzanergestüts. In enger Kooperation mit der Hofreitschule und Gestütsleiter Erwin Movia entsteht ein Konzept für die Neugestaltung des bestehenden Museums und der Ausstellungsräumlichkeiten im Schloss Piber. Von einem bekannten Forschungsteam werden neue Führungs- und Ausstellungskonzepte ausgearbeitet.
Keine Mythen mehr
"Die bisherigen Mythen rund um die Lipizzaner sollen der Geschichte angehören und der wissenschaftlichen authentischen Darstellung der klassischen Reitkunst und ihrer militärischen Hintergründe weichen. Wir planen für die nächsten fünf Jahre, gemeinsam mit der Wissenschaft, jährlich eine große Sonderausstellung zu den historischen Reitervölkern. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation machen wir die Geschichte und den Einfluss der Reitervölker wie der Skythen, Hunnen, Awaren, Magyaren und Mongolen spannend erlebbar. Mit modernen Methoden und Techniken bewahren und sichern wir den Zugang zu diesem außergewöhnlichen Kulturerbe auch für die zukünftigen Generationen", sagt Sonja Klima, Geschäftsführerin der Spanische Hofreitschule. "Die Eröffnung des neuen Museums ist in kleinerem Rahmen zu Saisonbeginn in Piber geplant“, so Klima weiter. "Im Herbst wollen wir das 100-jährige Jubiläum ein Jahr später als vorgesehen mit weiteren großartigen Aktivitäten rund um die Forschungsinitiative und die Neueröffnung des Museums feiern. "
Die Forschungsinitiative der Spanischen Hofreitschule hat das Ziel, das immaterielle Kulturerbe der Menschheit in eine lebendige Ressource für die Gestaltung unserer Zukunft, der regionalen Wirtschaftsentwicklung und dem Kulturtourismus zu verwandeln. Begeistert zeigte sich auch LH Hermann Schützenhöfer, der sich bei Sonja Klima und Erwin Klissenbauer ganz herzlich bedankt. "Das ist eine großartige Initiative für die gesamte Region."
Das LBI ArchPro, mit seiner international einzigartigen Erfahrung und der Expertise zur Bewahrung und Attraktivierung von Kulturerbe, wird mit seinen neuen virtuellen Ansätzen die Forschungsergebnisse gleichermaßen für Wissenschaft, Wirtschaftsentwicklung und Kulturtourismus nachhaltig zugänglich und nutzbar machen. Die Arbeiten sollen bis April 2021 abgeschlossen sein.
High-Tech-Drohne
Seit Anfang 2021 werden diese Landschaft und die historischen Bauwerke von den Experten und Technikern des LBI ArchPro mit einer neuen High-Tech Drohne, dem Ricopter, digitalisiert. Sowohl mit hochauflösenden Laserscans, Fotografien und Filmen aus der Luft, wie auch am Boden wird Piber in den virtuellen Raum transformiert. Das LBI ArchPro, unter der Leitung von Dr. Wolfgang Neubauer, Professor an der Universität Wien, ist mit seinen über 40 internationalen und nationalen Partnern führend bei der digitalen Dokumentation ganzer archäologischer Fundstellen.
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