Ferdinand Fromm aus Mooskirchen
100 Jahre im "Treitlerwirt" gefeiert
In Mooskirchen wurde mit Landeshauptmann Christopher Drexler ein seltener Geburtstag gefeiert. Der immer noch rüstige Ferdinand Fromm vulgo Krenn, der im Mooskirchner Ortsteil Kniezenberg lebt, beging seinen 100. Geburtstag.
MOOSKIRCHEN. Als waschechten Mooskirchner bezeichnete Bürgermeister Engelbert Huber den "Krenn Ferdl" bei seiner Gratulation zum 100. Geburtstag im "Treitlerwirt". Zur Jubiläumsfeier waren nicht nur Familie und Vereine geladen, sondern auch Landeshauptmann Christopher Drexler, der gerne selbst vorbei kam.
Drei Kinder
Am 19. September 1922 wurde Ferdinand Fromm als Sohn von Rosina und Johann Fromm in Kniezenberg geboren. Er ging in die Volksschule Mooskirchen und hier trat er auch am 4. Februar 1956 mit Elisabeth Jocham vor den Traualtar. Tochter Elisabeth und die Söhne Ferdinand und Franz waren ihr ganzes Glück. Ihnen ermöglichten sie beste Schul- und berufliche Ausbildungen.
Nie mehr im Ausland
Im Zweiten Weltkrieg war Fromm eigentlich für Einsätze in Afrika vorgesehen, eine Blinddarm-Operation verhinderte das. Er verbrachte die Kriegszeit in Europa und kam bis nach Dänemark. Kein Wunder, wenn er bei vielen Begegnungen später davon sprach, dass er nie Fahrten ins Ausland unternahm, hatte er ja einige Länder zwangsweise im Krieg kennengelernt. Mit Gattin Elisabeth bemühte er sich, die elterliche Land- und Forstwirtschaft so gut wie möglich umzugestalten.
Sehr interessiert zeigte sich der Kriegsheimkehrer im Umgang mit elektrischer Energie. Auch der Umgang mit Radios und Fahrrädern war für ihn von großem Interesse. Von jungen Jahren an war er Bauer mit Leib und Seele, der Umgang mit Rindern und Schweinen bedeutete ihm viel. Unvergessen bleibt, dass er mehr als vier Jahrzehnte Eberhalter war. Er wusste mit diesen Vatertieren perfekt umzugehen. Er fuhr im Auftrag der Gemeinde Mooskirchen selbst zu Versteigerungen nach Feldbach und tätigte fast nur erfolgreiche Ankäufe. Viele Um- und Neubauten im landwirtschaftlichen Bereich führten zu moderner Unterbringung aller Vatertiere.
Über 40 Jahre Eberhalter
Er hielt neben dem weißen Edelschwein auch die Rasse Pietrain, alles in bestem Einvernehmen mit den Tierärzten. In Anbetracht der künstlichen Besamung beendete Fromm nach mehr als 40 Jahren seine bis dahin unverzichtbare Tätigkeit als Eberhalter für die Gemeinde.
So es gesundheitlich möglich war, beschäftigte sich der Jubilar mit der Landwirtschaft, da war ihm keine Tätigkeit zu schwer. Sein Wissen ist immer noch sehr geschätzt und nachgefragt. Bgm. Huber bezeichnete diesen hohen Geburtstag und den Jubilar selbst als wahren Glücksfall für die Familie und ganz Mooskirchen. An allem interessiert und noch immer rege gab der Jubilar auch an seinem Geburtstagsabend viele Erinnerungen weiter. Es war ihm mit Gattin Elisabeth noch vergönnt, das 65-jährige Ehejubiläum zu feiern, ehe sie im heurigen Jänner starb. Huber zollte Schwiegertochter Brigitte und Sohn Ferdinand Anerkennung, die sich sehr um den Vater bemühen, gemeinsam mit den Familien von Schwester Lisi und Bruder Franz, damit der Jubilar einen angenehmen Lebensabend erleben kann.
Über 70 Jahre beim ÖKB
Bei der gemeinsamen Feier im "Treitlerwirt" war auch eine Abordnung des ÖKB und des Bauernbunds anwesend. ÖKB-Obmann Walter Hojas übermittelte die Wünsche dem ältesten noch lebenden Weltkriegsteilnehmer im Verein, der mehr als 70 Jahre dem ÖKB angehört und mit allen Ehrungen ausgestattet ist. Als großes Vorbild für die Bauernschaft bezeichnete Bauernbund-Obmann Franz Zöhrer den Jubilar, der zu Beginn dieses Jahrtausends noch bei Sanierung seines Wohnhauses mithalf. Große Freude machte Fromm der Kurzbesuch von LH Drexler und tauschte einige Besonderheiten seines Lebens mit ihm aus. Drexler war von der geistigen Frische des ältesten Mooskirchners begeistert.
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