"Wir können uns unser Leben selbst aussuchen!"
OSWALDIBERG (ak). Am Ende der Straße auf den Oswaldiberg steht der Hof von Hans Lassernig. So mancher Villacher wird sich noch an das Gasthaus erinnern, das er mit seiner Frau Ridigard bis vor 12 Jahren hoch über Villach betrieben hat.
Endlich Urlaub
Angeschlossen an das Gasthaus war auch eine Landwirtschaft. „Zu Spitzenzeiten hatten wir 20 Angestellte und daneben noch die Landwirtschaft. Es war einen enorme Belastung für uns”, sagt Hans Lassernig. Zum Pensionsantritt hat er alles seinen Kinder übergeben und die Tiere verkauft. Der Traum von einem schicken Auto und endlich Urlaub mit seiner Frau, den die Beiden bis dahin gar nicht kannten, sollte endlich Wirklichkeit werden. „Tatsache war aber, dass wir bereits am ersten Abend froh waren, wieder zu Hause zu sein. Seitdem sind wir nie wieder weggefahen”, sagt Hans Lassernig.
Voller Stall
Inzwischen bevölkern wieder viele Hühner und Puten, zwei Muttersauen, zwei Jersy Kühe und ein wenige Tage altes Kalb den mittlerweile schon zu klein gewordene Stall. Der Plan, die damals trächtige Kuh zu verkaufen, scheiterte an der Liebe zu seinen Tieren. Auch wenn die größere Menge an Milch mehr Arbeit bedeutet. „Wir versorgen uns selbst und natürlich die Familien unserer Kinder”, erklärt der leidenschaftliche Landwirt. Das Leben mit der Natur und die viele Arbeit von früh bis spät ist für ihn selbstverständlich. Geld eher nebensächlich. „Die Pension reicht aus, wir brauchen nicht viel. Wichtig ist nur, dass es uns allen gut geht und wir das Leben führen können, das wir möchten.”
Kein Stadtmensch
Den Weg in die Stadt bestreitet er nur, wenn es unbedingt notwendig ist. So wie nach einer Augenverletzung. Der Arzt ist mittlerweile sein bester Freund, der gerne und oft zu ihm auf den Oswaldiberg kommt, um dem gemeinsamen Hobby, dem Tischlern, nachzugehen. „Niemals hätte ich gedacht, dass mir einmal so eine dicke Freundschaft passiert.”
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