Tulln
Vermögen der Stadt wächst stärker als die Verbindlichkeiten

- Grafik zur Entwicklung der Nettoerträge, die der Stadtgemeinde aus dem Finanzausgleich tatsächlich verbleiben.
- Foto: Stadtgemeinde Tulln
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Der Rechnungsabschluss für das Jahr 2024 zeigt, dass die Einnahmen aus dem Finanzausgleich gesunken sind. Dennoch konnte die Stadt mehr als 14 Millionen Euro in 48 Projekte investieren. Zwar wurden neue Darlehen aufgenommen, doch der Vermögenszuwachs übersteigt diese deutlich.
TULLN. Wie gewohnt liefert der Rechnungsabschluss ein umfangreiches Zahlenwerk, das detaillierte Einblicke in die finanzielle Situation der Stadt gibt. "Wir haben nicht nur mit der allgemeinen Teuerung, sondern auch mit sinkenden Einnahmen aus dem Finanzausgleich zu kämpfen“, erklärt Vizebürgermeister und Finanzstadtrat Wolfgang Mayrhofer (ÖVP), „und trotz alledem sind wir gut aufgestellt, weil wir auch 2024 in 48 Einzelprojekte investieren konnten und wieder neues Vermögen für die Stadt geschaffen haben.“
Finanzausgleich und Vermögensaufbau
Steigende Preise betreffen alle, doch wie kommt es zu den sinkenden Einnahmen aus dem Finanzausgleich? Die Bundesertragsanteile – eine der zentralen Einnahmequellen für Gemeinden – sind von 2023 auf 2024 zwar gestiegen, doch gleichzeitig haben sich die verpflichtenden Umlagen, etwa für Krankenanstalten und Sozialhilfe, überproportional erhöht. "Standen uns 2016 noch mehr als 50 Prozent der Ertragsanteile zur Verfügung, sind es heute nur noch 37 Prozent“, erklärt Mayrhofer, „das spürt man.“

- Vizebürgermeister und Finanzstadtrat Wolfang Mayrhofer.
- Foto: Hans Eder
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Um notwendige Investitionen zu finanzieren, musste die Stadt 2024 Darlehen in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro aufnehmen. Dem steht jedoch ein Vermögenszuwachs von 3,9 Millionen Euro gegenüber. Insgesamt flossen 14,1 Millionen Euro in 48 Projekte, darunter große Vorhaben wie der neue Nibelungenplatz (3,16 Millionen Euro) und das Feuerwehrhaus mit Veranstaltungszentrum in Neuaigen (1,26 Millionen Euro). Die größten Ausgaben entfielen mit 8,6 Millionen Euro auf die Infrastruktur sowie mit 2,7 Millionen Euro auf Kanal- und Wasserversorgung. Trotz der finanziellen Herausforderungen wurden auch jeweils rund 500.000 Euro in Kinderbetreuung, Bildung und Umweltmaßnahmen investiert.
Stadt startet Konsolidierungsprozess
Trotz der soliden Finanzplanung ist Entspannung nicht in Sicht. "Wir werden noch im ersten halben Jahr 2025 mit einem intensiven Konsolidierungsprozess starten, dieser ist aufgrund der prognostizierten weiter sinkenden Einnahmen aus dem Finanzausgleich notwendig“, betont Mayrhofer.
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