"Kein Fass ohne Boden" in Sitzenberg-Reidling

- Beim Business Brunch: Manuel Schön und Joachim Pricken (Geschäftsstellenleiter der Tullner Bezirksblätter).
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Beim Business Brunch blickt Manuel Schön in die Zukunft und erzählt, wann er einen Schritt zurück macht.
SITZENBERG. Ein Fass ohne Boden? Nicht bei der Fassbinderei Schön. Dort läuft die Produktion in geregelten Schritten ab, von der Holzanlieferung über die Verarbeitung bis hin zum Verkauf an Winzer, Genossenschaften, Whisky- oder Balsamicoessigproduzenten. Weltweit. Manuel Schön (21), der vor zwei Jahren in den Familienbetrieb von Vater Gernot eingestiegen ist, hat den Bezirksblättern einen Einblick gewährt. Beim Business Brunch blickt der künftige Önologe in die Zukunft, verrät, wann er gerne einen Blick zurück macht und erzählt, was er mit seiner Kerstin schaffen will.
Sind Sie oft im Ausland unterwegs?
Erst Mitte April war ich in Amerika, um bestehende Kunden zu treffen und neue zu akquirieren. Auch um ein Vertriebsnetz aufzubauen.
Was zeichnet Ihre Firma aus?
Im Grund arbeiten Fassbinder alle gleich, entscheidend ist aber der Holzeinkauf. Und da haben wir sogar ein Forschungsprojekt mit der TU/BOKU laufen, bei dem Holzarten nach ihrem Standort beurteilt, Ver- und Bearbeitungsmethoden untersucht wurden. Aber diesbezüglich pflegen wir auch engen Kontakt mit den Winzern, um ihren Ansprüchen nachzukommen.
Sie haben die HAK-Matura, eine Lehre ... was kommt noch?
Im Herbst beginne ich mein Studium am IMC Krems, international Wine Business und Önologie. Sollten die Noten passen, möchte ich gerne ein Auslandssemester in Deutschland absolvieren.
Freizeit bleibt da wenig?
Ja, grundsätzlich schon. Fußball geht sich aus, ich bin Linksverteidiger beim SV Würmla, der aktuell in der 2. Landesliga ist.
Was ist Ihre Meinung zum aktuell heißen Thema "12-Stunden-Tag"?
Vielen Handwerkern kommt das entgegen. Denn so können sie ihre Arbeit fertigmachen.
Apropos Handwerker: Wie sieht es mit Fachkräftmangel aus?
Aktuell suchen wir Lehrlinge, daher haben wir auch die Kommunikation zum Poly verstärkt. Aber ich lade auch die Schüler der NMS Atzenbrugg zu uns in die Firma, zudem präsentieren wir uns auf der Lehrlingsbörse.
Der Papa ist der Chef. Wie werden Meinungsverschiedenheiten gelöst?
Als Junger lass ich mir viel erklären, geh gern mal einen Schritt zurück. Aber mein Vater lässt mich auch neue Wege gehen, da merkt man mir dann auch die Freude an.
WordRap mit Manuel Schön:
Zuletzt online war ich ... heute. Ich bin für die Social-Media-Kanäle Facebook und Instagram zuständig.
Mein schönster Urlaub war ... in Ellmau, Schiurlaub. Dort fahren wir seit 15 Jahren hin. Ich finde es schön, dass ich als Snowboarder immer wieder neue Strecken finde.
Wenn ich einmal 60 Jahre bin ... (lacht) dann komm ich gemütlich um 10 in die Firma, trink einen Kaffe, geh Mittagessen und treff am Nachmittag Bekannte, um gemeinsam ein Match anzuschauen. Also, vorausgesetzt, ich bin dann schon in Pension. Und ich werde mein(e) Kind(er) im Unternehmen unterstützen. Und ich möchte mit meiner Frau Zeit verbringen.
Was wollten Sie Ihrer Freundin schon immer sagen? Da wir beide in einer ziemlich gleichen Situation sind, firmen- und ausbildungstechnisch, und doch ab und an Selbstzweifel aufkommen, möchte ich ihr sagen, dass wir das gemeinsam schaffen.
Meinen letzten Whiskey hab ich ... in Ellau bei Papas 50er Mitte Mai getrunken. Zuvor hatten wir eine Schnapsverkostung.
Zum Unternehmen Fassbinderei Schön:
1933 wurde die Faßbinderei Schön in Würmla gegründet, 2010 ist die Firma nach Sitzenberg-Reidling übersiedelt. Im Herbst 2018 wird eine 1.000 m² große Halle auf einem 5.500 m² Grundstück errichtet, eine Übersiedlung auf die gegenüberliegende Straßenseite steht an. 300 Fässer jährlich verlassen die Produktion, erzählt Gernot Schön, 10 Mitarbeiter sind aktuell beschäftigt.
So viel Auwahl – das fällt die Entscheidung schwer ...
Das Mittagessen wurde eingenommen bei:
Café Teufner
Leopold Figl Platz 5
3454 Reidling
Tel.: 0664 5263913
Bei so viel Auswahl fällt die Entscheidung nicht ganz leicht: Denn die schmackhaften Burgervariationen lassen das Wasser im Mund zusammenrinnen. Schon auf der Homepage verspricht man: 100 % lecker, 100 % gemütlich und 100 % fresh. Ja, das können wir bestätigen. Gemütlichkeit wird hier groß geschrieben, auch das Service ist perfekt, ebenso wie die Steaks, die Vorspeisen und die unterschiedlich und außergewöhnlichen Saftvariationen. Unser Vorschlag: Einfach mal gemütlich den Tag beim Teufner ausklingen lassen.
Business Brunch:
Die besondere Art der Berichterstattung: Ab sofort laden die Bezirksblätter Tulln wieder regelmäßig Wirtschaftstreibende, Chefs von Großunternehmen ebenso wie Selbstständige oder Mittelständler, zum Frühstück ein. In gemütlichem Rahmen reden wir über Berufliches und Privates. Alle Interviews finden Sie auf www.meinbezirk.at/tulln-an-der-donau
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