Abfuhr für Umfahrung

- Breite Zustimmung: Der Gemeinderat von Sankt Andrä-Wördern beschließt eine Resolution gegen die Umfahrung einzubringen.
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Sankt Andrä-Wörderner fordern Verkehrskonzept für Tullnerfeld und Investition in Ausbau der Öffis. Muckendorf-Wipfinger sind Umfahrung nicht abgeneigt.
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN. "Es ist nicht unerheblich, welche Maßnahmen gesetzt werden", ist Bürgermeister Alfred Stachelberger (SPÖ) überzeugt, dass durch die geplante Umfahrungsstraße von Königstetten die Bürger von Sankt Andrä-Wördern mit erhöhten Emissionen, einer höheren Lärmbelastung und mehr Verkehr rechnen müssten. Zudem komme es nur zu einer Verschiebung des Verkehrs, spätestens nach dem Kreisverkehr bei der Ampel in der Gemeinde Sankt Andrä würde der Stau vorprogrammiert sein.
Daher richtet der Gemeinderat eine Resolution an das Land NÖ. Die Forderung nach Einbindung bei den Besprechungen wird ebenso laut wie jene nach einem gemeindeübergreifenden Verkehrskonzept für das östliche Tullnerfeld. Zudem sind die Politiker der Meinung, dass die Geldmittel – mindestens jedoch fünf Millionen – in verkehrsberuhigende Maßnahmen in der Gemeinde besser investiert wären.
Breite Zustimmung erhält Stachelberger von den Fraktionen: "Sie haben uns aus der Seele gesprochen, Herr Bürgermeister", bedankt sich Grünen-Chefin Ulli Fischer. "Ich danke dir, dass du die Gunst der Stunde nützt", gibt Wolfgang Seidl (ÖVP) seine Zustimmung, und auch Thomas Zeimke (FPÖ) nickt zustimmend und kritisiert: "Wir dürfen nicht mitreden, kriegen aber den meisten Verkehr ab. Das ist eine Sauerei", sagt Zeimke. SP-Vize Franz Semler stellt die Umfahrung für Königstetten grundsätzlich in Frage, das Geld wäre anderswo sicher besser investiert.
Die Resolution wurde von allen Fraktionen einstimmig beschlossen.
Auch in Muckendorf-Wipfing stand das Thema "Umfahrung" auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung.
Der GR von Muckendorf-Wipfing hat sich seit ca. 1 Jahr intensiv mit der Thematik „Umfahrung Königstetten“ beschäftigt.
Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten wurden Gespräche in der NÖ. Landesregierung (4.9.2012 u. 5.6.2013) geführt. Am 9.1.2013 hat auch eine Besprechung im Haus der Generationen in Muckendorf-Wipfing stattgefunden. Dabei wurden die Daten der ausgearbeiteten Verkehrszählungen und Db-Messungen präsentiert. Diese Messungen haben ergeben, dass sich bei der gelben Variante gegenüber einer Alternativvariante Verschlechterungen zu der von uns bereits beschlossenen Bebauungsgrenze in Wipfing ergeben.
Aus diesem Grund wurde eine Alternative (i.d. Planskizze grün) vorgeschlagen. Diese ist in die vergleichende Bewertung des Landes mit eingeflossen. Obwohl die Baukosten für die von uns vorgeschlagene Variante günstiger eingestuft wurden, haben die Planungsexperten des Landes NÖ die von Königstettens Bürgermeister Nagl bevorzugte Variante (i.d. Planskizze gelb) die als geringfügig bessere Verkehrslösung gegenüber unserem Alternativvorschlag befunden.
Stellungnahme des Gemeinderates der Gemeinde Muckendorf- Wipfing zum geplanten Neubau der L 120, Ortsumfahrung Königstetten:
Der Gemeinderat Muckendorf-Wipfing ist sich des Verkehrsproblems in Königstetten und der damit einhergehenden Belastung der Königstettner Bevölkerung bewusst.
Ist doch auch die B14 in den Ortsbereichen Muckendorf und Langenlebarn in ähnlicher Situation.
Der Gemeinderat steht daher einer L 120 Neu (Umfahrung von Königstetten) grundsätzlich positiv gegenüber und wird auch Bestrebungen dahingehend unterstützen. Es wird aber auch erwartet, dass weiterführende Maßnahmen, die den Verkehr von der B14 auf die neue L120 bringen, unterstützt bzw. gesetzt werden.
Grüne Variante findet Zustimmung
Der Gemeinderat stellt jedoch fest, dass die Trassenführung unmittelbar an der Gemeindegrenze (in der Bewertung des Landes NÖ Var. EP 2012 gelb dargestellt) nach wie vor von einer Mehrheit der GR Mitglieder abgelehnt wird und derzeit nicht mehrheitsfähig ist.
Der Alternativvorschlag (Var. 2013/2 grün dargestellt) ist eine Lösung, die auch vom Gemeinderat der Gemeinde Muckendorf-Wipfing unterstützt wird und es ist davon auszugehen, dass diese Variante breiteste Zustimmung finden würde.
Die Gründe dafür sind: Der Gemeinderat sieht diese Lösung als einen fairen Vorschlag, der die gesamte Verkehrsproblematik L 120, L 118, L 2133 L 2134 und B 14 in ein ausgewogenes Verhältnis bringt, und der auch von der Bevölkerung entsprechend gut angenommen werden wird.
Sie ist nicht nur ein fairer Kompromiss, sie spart auch öffentliche Gelder, und verbraucht weniger kostbares Ackerland.
Der Gemeinderat sieht auch in der eher unstetigen Trassenführung der Var. 2013/2 und der damit gegebenen natürlichen Geschwindigkeitskontrolle einen Vorteil im Sinne der Verkehrssicherheit.
Der Gemeinderat der Gemeinde Muckendorf-Wipfing steht bei Realisierung der unterbreiteten Kompromissvariante 2013/2 auch einer finanziellen Beteiligung durchaus positiv gegenüber.
Im Sinne der angestrebten und oftmals propagierten regionalen Zusammenarbeit und im Sinne eines Konsenses der betroffenen Gemeinden wird um weitere konstruktive Lösungsfindung ersucht.


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