Tullner bekämpfen Gelsen "ökologisch"

Umweltgemeinderätin Eva Koloseus, Stefan Gotthart von der Abteilung Umwelt & Wasserwirtschaft der Stadtgemeinde Tulln und Johann Simetzberger, Josef Mantler und Martin Bayer vom Bauhof Tulln. Abdruck honorarfrei. | Foto: Stadtgemeinde Tulln
  • Umweltgemeinderätin Eva Koloseus, Stefan Gotthart von der Abteilung Umwelt & Wasserwirtschaft der Stadtgemeinde Tulln und Johann Simetzberger, Josef Mantler und Martin Bayer vom Bauhof Tulln. Abdruck honorarfrei.
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TULLN (red). Nicht nur bei der Grünraumpflege hat sich die Gartenstadt Tulln ganz der Ökologie verschrieben, auch die lästigen Gelsen werden auf natürlichem Wege bekämpft: Das gemeindeinterne „Gelsenmanagement“ beinhaltet die Evaluation der Brutstätten und das Ausbringen des bewährten Eiweißpräparat B.T.I. (Bacillus thuringensis israelensis) durch Mitarbeiter des Bauhofes.
Auch heuer arbeitet die Stadtgemeinde Tulln mit umweltfreundlichen Mitteln an der Regulierung der Gelsenlarven. Das aktive „Gelsenmanagement“ der Stadtgemeinde Tulln wird seit drei Jahren intern organisiert.

Evaluierung und gezielte Maßnahmen

Die größten Brutstätten der Gelsen werden laufend evaluiert – konkret befinden sich die größten „Larven- Zonen“ vor allem in der Au nördlich der Donau, aber auch in kleineren Bereichen des Aubades und des Wasserparks. Nach der Evaluierung der Brutstätten hat die laufende und ökologische Eindämmung der Gelsenplage schon im April begonnen. Wie auch in den letzten Jahren wird das bewährte Eiweißpräparat B.T.I. (Bacillus thuringiensis israelensis) verwendet.
Bazillus gegen Gelsenlarven
Das Mittel wird mit Wasser vermischt und von den Mitarbeitern des Bauhofes gezielt mit Spritzen in den Brutstätten ausgebracht. Das Eiweißpräparat wird ausschließlich von Gelsenlarven verzehrt. Bereits nach nur wenigen Stunden bilden sich im Magen der Larve Enzyme, welche zum deren Absterben führen. Der große Vorteil dieses rein natürlichen Stoffes ist, dass er ausschließlich auf die Gelsenlarven abzielt und ansonsten für Fauna und Flora unschädlich ist. Selbst für Kleinorganismen, welche bereits infizierte Larven verzehrt haben, ist das Präparat ungefährlich. Wie viel Arbeit für diese Maßnahme notwendig ist, kann man sich bei folgenden Zahlen vorstellen: Pro Jahr werden 20 kg des Mittels verbraucht, wobei nur 3-4 Esslöffel für 20 Liter des mit Wasser angemischten Mittels notwendig sind.

Mit durchdachtem Konzept gegen die Gelsenplage

Da sich das natürliche Hochwasser in der Au und somit auch die Brutstätten der Gelsen von Jahr zu Jahr ändern, ist eine laufende Überwachung und Kontrolle notwendig. Seit 2014 liegt der Aufgabenbereich direkt in der Stadt-Verwaltung und wird nicht mehr extern vergeben – ein Beispiel für effiziente Kostenersparnis seitens der Stadtgemeinde Tulln. „Wir arbeiten daran, die Gelsenlarven so gut wie möglich zu reduzieren, damit die Lebensqualität für unsere Bürger und Gäste erhalten bleibt. Damit wir unsere Natur aber auch in Zukunft genießen können, verwenden wir dafür nur rein biologische Mittel. Eines muss uns aber bewusst sein: Das Vorkommen von Gelsen ist an sich ein natürliches Phänomen und Maßnahmen können die Population nur verringern“, erklärt Umweltstadtrat Johann Mayerhofer.

Tipps gegen die Gelsenplage

BürgerInnen können auch selbst aktiv werden bzw. sich gegen die Gelsen wappnen:
 stehendes Wasser in Gärten (z.B. Regenwasser-Tonnen) entleeren und dadurch Brutstätten reduzieren
 helle, langärmelige und weite Kleidung tragen
 Gelsenschutzspray verwenden
 Fenster mit Fliegengittern versehen

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