Neun Monate für Alko-Lenker
Ein 41-jähriger Rumäne mähte mit seinem Jaguar ein Ehepaar, das auf dem Gehsteig ging, nieder.
¶TULLN. Mit seinem 226 PS starken Jaguar driftete ein 41-jähriger Rumäne am 19. November 2011 in einen Kreisverkehr in Tulln. Der mit fast 1,6 Promille alkoholisierte Lenker verriss sein Fahrzeug und mähte ein Ehepaar nieder, das am Gehsteig zu Fuß unterwegs war.
„Spring! Der kommt auf uns zu!“, schrie der 61-Jährige seiner Frau noch zu. Er hatte sich umgedreht, als er das laute Quietschen von Reifen hörte. Seine 57-jährige Frau war wie hypnotisiert. Sie wurde bei dem Unfall schwer, ihr Mann nur leicht verletzt. Derzeit machen sich jedoch Folgen bemerkbar. Rechtsanwalt Peter Kolb forderte im Prozess am Landesgericht St. Pölten vorerst nur einen symbolischen Betrag von je 1.000 Euro Schmerzensgeld.
Staatsanwältin Nicole Putzgruber warf dem Alko-Lenker fahrlässige Körperverletzung unter besonders gefährlichen Verhältnissen vor. Dem versuchte der Beschuldigte zu widersprechen. „Ich bin sicher nicht schnell gefahren, sogar sehr vorsichtig in den Kreisverkehr“, beteuerte er, zudem könne er sich den hohen Alkoholisierungsgrad nicht erklären, da er zuvor nur zwei Gläser Scotch mit Red Bull getrunken habe. Das waren allerdings Viertelgläser. Zu dem Unfall sei es gekommen, da er plötzlich ein starkes Licht in den Augen gehabt habe, vermutlich von einem Radfahrer.
Diesen Behauptungen standen die Aussagen von vier Zeugen entgegen, wovon einer erklärte: „Plötzlich schoss ein dunkler Pkw vorbei und driftete in den Kreisverkehr. Hätte der Lenker das Fahrzeug nicht verrissen, hätte sich der Wagen überschlagen!“
„Ihr Geständnis kann ich nicht als mildernd werten“, erklärte Richterin Doris Wais-Pfeffer, „es war keines!“, betonte sie mit Hinweis auf die Glaubwürdigkeit der Zeugen. Ihr rechtskräftiges Urteil: neun Monate bedingte Haft sowie eine Geldstrafe in Höhe von 2.700 Euro.
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