Mein Leben mit dem Krebs

- <b>Rosen sind die Lieblingsblumen</b> der zweifachen Mutter, die den Krebs besiegt hat.
- Foto: Zeiler
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Diagnose Brustkrebs: Eine heute 57-Jährige über die Veränderung des Körpers und der Seele.
TULLN. "Mir ist die Wahrheit lieber. Ich will immer genau wissen, woran ich bin." Mit diesen Worten beschreibt Carola X. (Name geändert) jenen Moment, in dem sie erfahren hat, dass in ihrer Brust ein schnell wachsendes, aggressives Geschwür sitzt.
Im November 2006 wurde die damals 52-Jährige mit der Aussage konfrontiert, dass sie Krebs hat. Aber nicht irgendeinen, der hormonell bedingt ist, sondern jenen, der ganz schnell wächst. Innerhalb von fünf Tagen lag sie unter dem Messer von Peter Lechner, Ärztlicher Leiter des Tullner Landesklinikums. Danach kam die Chemotherapie: 38 Bestrahlungen musste die Frau in Krems über sich ergehen lassen und Kontrollen wurden alle drei Monate durchgeführt.
Brusterhaltende OP
Was dann geschah, war für die zweifache Mutter die Hölle: Die Arbeit musste sie an den Nagel hängen – das Pensionsgehalt wurde ihr nur befristet bewilligt. Die Belastbarkeit sinkt, psychisch sowie physisch. Trotz der brusterhaltenden OP ist der rechte Arm nicht ganz intakt, schweres Heben gehört der Vergangenheit an. Dass der Krebs nie wieder kommen würde, davon ist sie nie ausgegangen. Und exakt fünf Jahre später – im November 2011 – hat er erneut erbarmungslos zugeschlagen. Wieder wurde sie operiert und es folgte die Hölle auf Erden: "Der Körper hat sich so gegen die Chemotherapie gesträubt – vom Kopf bis zur kleinen Zehe hat alles weh getan. Aber wenn du leben willst, musst du das durchstehen. Übelkeit, Erbrechen, Migräne, offene Stellen im Mund und ein Geschmack, der undenkbar grauslich ist – wie ein Gemisch von Pappe und Metall", erzählt sie.
Nie ohne Perücke
Pure Verzweiflung beim Blick in den Spiegel, als die Haare weg waren. Obwohl sie aus ihrer Krankheit kein Geheimnis machte, ging sie niemals ohne Perücke vor die Tür.
Heute allerdings ist sie "eingemottet", denn nun hat sie alles überstanden und ist dankbar für die Unterstützung, was sie in einem persönlichen Brief an das Ärzteteam zum Ausdruck bringt. Positiv blickt sie heute in ihre Zukunft: Die Pension wurde nun endlich unbefristet bewilligt und sie hat auch gelernt, nicht immer – so wie früher – nur "Ja" zu sagen.


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