Mann bedrohte Noch-Ehefrau mit dem Tod
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- hochgeladen von Bezirksblätter Tulln
Verteidiger argumentierte mit Werteverständnis seines Mandanten
BEZIRK TULLN. Es entspreche zwar nicht unserem Werteverständnis, so der Verteidiger eines 33-jährigen Türken, aber mit seinen gewalttätigen Handlungen habe er nur seine Ehe retten wollen. Absolut kein Milderungsgrund für den St. Pöltner Richter Helmut Weichhart, der den Mann zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilte (nicht rechtskräftig).
Der Türke aus dem Bezirk Tulln hat, laut eigenen Angaben, seiner Noch-Ehefrau in den vergangenen eineinhalb Jahren mehrfach gedroht, sie umzubringen, falls sie ihn verlasse. Einmal habe er dabei auch ein Messer in der Hand gehalten.
„Ich würde sie lieber umbringen, als mich scheiden zu lassen“, äußerte der eher schmächtig gebaute Mann gegenüber Polizeibeamten, die ihn verhörten, nachdem seine Frau Ende Dezember 2012 mit blauen Flecken am ganzen Körper Anzeige erstattet hatte. Während sie damals noch von häufigen Schlägen ihres Mannes sprach, verweigerte sie in der Folge weitere Aussagen, sodass sich der Richter nur an der geständigen Verantwortung des Beschuldigten orientieren konnte.
Keine Zweifel gab es im Prozess im Zusammenhang mit dem versuchten Widerstand gegen die Staatsgewalt. „Schießen Sie, schießen Sie“, soll der Angeklagte einen der Beamten, der sich schützend vor seine Kollegin gestellt hatte, angeschrien haben. Man habe nur mit ihm sprechen wollen, doch der außer sich tobende Türke hatte möglicherweise Angst, dass man ihm seine Kinder wegnehmen wollte.
Der Anregung des Verteidigers entsprechend, erteilte Weichhart über die Haftstrafe hinaus noch die Weisung eines Antiaggressionstrainings sowie die Unterstützung durch einen Bewährungshelfer für die Probezeit von insgesamt drei Jahren.
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