Mangel: Techniker in Tulln gesucht
- <b>Chefin Sevil Marinkovic-Özer</b> sucht IT-Techniker und Vertriebsleute, weil die Firma expandiert.
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Der Fachkräftemangel trifft nun auch die Region: Techniker gibt's nicht wie Sand am Meer.
BEZIRK TULLN. Liest man die Schlagzeilen der vergangenen Wochen, dann kann man es kaum glauben. Alle reden von Arbeitslosigkeit, aber es gibt Firmen im Bezirk, die keine Fachkräfte finden. Etwa die Firma SIDMA in Tulln unter Chefin Sevil Marinkovic-Özer, die bereits seit längerem nach einem IT-Techniker Ausschau hält. Warum sich niemand findet? "Weil sich die Arbeitsmoral verändert hat. Die Reisetätigkeit schreckt viele Personen ab und der Bleistift fällt pünktlich um 17 Uhr", erklärt sie. "Techniker wissen auch, wie beliebt sie in der Branche sind", führt sie weiter aus.
1.000 Jobs sind unbesetzt
So wie es Marinkovic-Özer geht, geht es derzeit vielen Chefs in der Region Tulln. Derzeit könnten die Firmen 43.900 Fachkräfte im Wiener Umland Nord (Tulln, Korneuburg, Gänserndorf und Wien Umgebung) aufnehmen, davon sind 42.900 Stellen besetzt. Das heißt, dass es um 1.000 weniger ausgebildetes Personal gibt als Jobs. Schaut man ins Jahr 2019 ist es noch deutlicher: Die Firmen werden in der Region 45.400 Jobs anbieten, aber nur 41.700 Fachkräfte werden vorhanden sein.
Ausbildung für Jobsuche von Vorteil
Bei den Lehrstellen sieht die Situation ähnlich aus (Stand Mai 2015). In Tulln werden derzeit 46 gesucht, 28 werden dazu kommen und offen sind acht, wobei 96 demnächst benötigt werden. Daraus ergibt sich eine Differenz von 30. AMS-Chef Hans Schult-heis bringt es auf den Punkt: "Auch in der derzeit ungünstigen Lage am Arbeitsmarkt gilt: der Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern wird nicht abreißen. Die Anzahl junger Menschen, die ins Berufsleben einsteigen, wird in den nächsten Jahren stagnieren, oder sogar leicht abnehmen." Realität sei, dass viele Jugendliche weiterhin in klassische Lehrberufe drängen, so Schultheis über den Trend am Arbeitsmarkt.
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