Knalleffekt im Gemeindebau: Bürgermeister soll Mieter rauswerfen
Familie Juric zeigt seit Jahren auf, dass im historischen Haus ein Wasserschaden vorliegt.
WÜRMLA. "Es war viertel-Neun", erinnert sich Klaus Juric an den gestrigen Abend, "als der Gemeinderat mit Bürgermeister vor meiner Tür stand und uns knallhart ins Gesicht sagte, dass das Mietverhältnis aufgelöst wird".
Die Gemeinde Würmla hat in einem historischen Haus drei Gemeindewohnungn, wobei zwei davon vermietet werden. Wie der Mieter Klaus Juric aufzeigte, ist es in seiner Wohnung feucht. Er vermutete einen Wasserrohrbruch – wie die Bezirksblätter im Artikel "Wollen uns hier raushaben" berichtet haben. Danach geschah nichts, dadurch fragten die Tullner Bezirksblätter nochmals nach, wann der Schaden behoben werde: Gemeinde ließ eigene Wohnungen vergammeln.
Mittlerweile (am 25. März 2014) hat ein Installateurunternehmen die Reparaturen vorgenommen – dabei musste jedoch der Boden geöffnet, Löcher geschremmt werden. Diese wurden bis heute (9. April 2014) nicht verschlossen.
Wohnung nicht bewohnbar
Jetzt soll das Mietverhältnis gekündigt werden, als Grund dafür gab Bürgermeister Anton Priesching (ÖVP) gegenüber dem Mieter an, dass "die Wohnung nicht bewohnbar ist". Die Wohnung sei nicht bewohnbar – der wahre Grund für die Auflösung des Mietverhältnisses sei jedoch, dass "der Mieter immense Außenstände hat. Es sind etwa 5.000 Euro offen", sagt Bürgermeister Anton Priesching (ÖVP), und daher "ziehen wir in Erwägung, das Mietverhältnis aufzulösen". Er wolle sich mit einem Rechtsanwalt in Verbindung setzen, um die weitere Vorgehensweise abzuklären.
Sichtlich gezeichnet ist Priesching, dem es ganz und gar nicht leicht fällt, "vor allem die Mutter mit den drei Kindern rauszuwerfen", so der Bürgermeister.
Mieter "völlig am Boden
"Meine Frau ist völlig am Boden zerstört – ich hab’ geglaubt, ich bin im falschen Film", vergleicht Juric die Begehung des Gemeindevorstandes in seiner Wohnung mit einer Vorführung.
"Ich hab' geglaubt, ich bin im falschen Film – meine Frau ist völlig im Boden", sagt Juric am Telefon einen Tag nach dem vermeintlichen Rausschmiss.
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