Standortbewertung
Gute Zeugnis für Tulln von Wirtschaftsexperten
Auf der Tulln Konferenz 2024 äußerten sich CIMA-Geschäftsführer Roland Murauer und Christian Helmenstein, Leiter des Economica Instituts, äußerst positiv über die Stadt Tulln.
TULLN. Beide bezeichneten sich als „Fans von Tulln“ und lobten die Ergebnisse der aktuellen Standort- und Wirtschaftsdaten. Gleichzeitig gaben sie Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung der Bezirkshauptstadt.
Roland Murauer präsentierte dabei erstmals die Ergebnisse der neuen Wirtschaftsstrukturanalyse, die von der Stadt Tulln in Auftrag gegeben wurde. Er hob hervor, dass die Rahmenbedingungen für die lokale Wirtschaft ideal seien. Diese Entwicklung führt er unter anderem auf zahlreiche städtische Maßnahmen zurück, wie die Modernisierung des Hauptplatzes mit Tiefgarage, die Umgestaltung der Donaulände und das Projekt „Nibelungenplatz Neu“. Auch die Treue der Einwohner zum lokalen Handel sei weiterhin erfreulich.
Dennoch stellt der Online-Handel eine zunehmende Herausforderung dar. Besonders bei Büchern, Schreibwaren, Bekleidung und Elektronik ist ein Abfluss der Kaufkraft aus der Region zu beobachten, obwohl dieser bei einigen Kategorien leicht zurückgeht. Trotz dieser Konkurrenz bietet der Einkaufsraum Tulln/Langenrohr ein im Vergleich zu anderen Bezirksstädten beeindruckend breites Angebot.
Attraktive Innenstadt mit Wohlfühlfaktor
Die Innenstadt von Tulln wird von der Bevölkerung überwiegend positiv bewertet. Die Einkaufsatmosphäre erhielt die Note 1,8, das Personal 1,7, und auch die Gastronomie (2,4) sowie das Parkplatzangebot (2,0) schnitten gut ab. Besonders die Neugestaltung des Nibelungenplatzes wurde von 83 Prozent der Befragten als gelungen bezeichnet. Nur das Nachtleben wurde mit der Note 3,5 als verbesserungswürdig eingestuft. „Ich bin ein Fan von Tulln“, erklärte Murauer. „Und zwar, weil sie hier sehr vieles richtig machen – vom Hereinholen der Massenkaufkraft bis zum Ausbau der hohen Qualität der Innenstadt als Erholungs- und Wohlfühlzone mit hoher Aufenthaltsqualität.“
Auch Christian Helmenstein schloss sich diesem positiven Urteil an. Der Leiter des Economica Instituts betonte die wirtschaftliche Stärke der Stadt mit eindrucksvollen Zahlen: Tulln erwirtschaftet eine Bruttowertschöpfung von 817,7 Millionen Euro. Das entspricht 1,5 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung Niederösterreichs, obwohl nur knapp 1 Prozent der Landesbevölkerung in Tulln lebt. Der Tullner Beitrag zur Wertschöpfung liegt damit um 50 Prozent über dem Bevölkerungsanteil.
Vielfältige Zukunftsperspektiven
Tulln bietet mit seiner Positionierung als Garten-, Universitäts-, Forschungs-, Messe-, Kultur- und Einkaufsstadt zahlreiche Ansatzpunkte, die es auch in Zukunft zu stärken gilt. „Die beste kommunale Wirtschaftsförderung sind klar nachvollziehbare Konzepte und Strategien“, betonte Murauer. Diese schaffen Vertrauen und ermutigen private Investitionen.
Bürgermeister Peter Eisenschenk freute sich über das positive Feedback und skizzierte die weiteren Vorhaben der Stadt. Neben der Erweiterung des Campus mit Universität und Fachhochschule werde der Dialog mit Immobilieneigentümern fortgesetzt, um die Stadtentwicklung voranzutreiben. „Wir haben uns ganz bewusst als DIE Gartenstadt Österreichs positioniert. Dieses Image werden wir auch weiter pflegen“, betonte Eisenschenk.
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