Langenlebarn
Gründe zum Feiern gab es im Fliegerhorst Brumowski
Bundesheer: Verteidigungsministerin Tanner besuchte die Garnisonen Langenlebarn und war erfreut über den Zulauf moderner Gerätes und der einzigartigen Schulausbildung.
TULLN. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner eröffnete die neue Anschlussbahn und das neue Flugfeldradar am Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn. Danach besuchte sie die Bundesfachschule für Flugtechnik, ebenfalls am Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn, in der junge Menschen zu Luftfahrzeugtechnikern ausgebildet werden.
„Mit der generalsanierten Anschlussbahn und dem neuen Flugfeldradar wurden wichtige Investitionen in die Infrastruktur des Fliegerhorsts Brumowski in Langenlebarn getätigt. Die Anschlussbahn sichert einen effizienteren Truppen- sowie Gütertransport und durch den Bau der neuen Radaranlage in Langenlebarn sowie die Einführung des ABC-Simulationssystems ARGON in Korneuburg sind wir am neuesten Stand der Technik. Durch die Erhöhung des Verteidigungsbudgets ab dem nächsten Jahr werden wir schrittweise Investitionen zur Modernisierung der Kasernen, Waffen und Geräte durchführen. Somit ist das Österreichische Bundesheer für alle Aufgaben bestens gerüstet“,
so Verteidigungsministerin Tanner.
„Projekte wie die Anschlussbahn im Fliegerhorst Brumowski sind ein wichtiger Schlüssel zur Erreichung unserer verkehrspolitischen Zielsetzung, Transporte stärker auf die Schiene zu verlagern. Damit setzen wir gemeinsam auf eine sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Transportalternative. Um den Umstieg auf die Schiene noch attraktiver zu machen, haben wir im Rahmenplan 2023-2028 zusätzliche Mittel für die Errichtung und Anpassung von Güter-Ladestellen vorgesehen“,
so Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.
Sanierungsarbeiten
Die Errichtung der Anschlussbahn erfolgte 1938. Die Generalsanierung umfasst die komplette Anschlussbahn-Gleisanlage beginnend ab Gleiskilometer 0,00 im Bahnhof TULLN bis zum Kasernentor bei km 3,124 und der kompletten Schleppbahn-Anlage im Areal des Fliegerhorst BRUMOWSKI bis zu km 4,072 mit Teilerneuerung des Gleisschotterbettes, den Austausch der Schwellen, die Erneuerung der Schienen und Weichen, das Stopfen und Ausrichten der neuen Gleisanlage und die Erneuerung der Eisenbahn-Brückenanlage über die kleine TULLN, samt Sanierung der Brückenwiderlager. Als Ergänzung der Sanierungsarbeiten an der Gleisanlage wurde auch die Eisenbahnverladerampe einer Erneuerung unterzogen. Das Bauvorhaben wird von der ÖBB-Infrastruktur AG, auf Basis eines positionsweisen Angebotes samt Vertragsvereinbarung, errichtet. Die Leistung wird nach Errichtung nach tatsächlichem Aufwand und tatsächlichen Massenberechnungen, entsprechend den Positionen des Angebots errichtet. Für die Erweiterung der Anschlussbahnanlage im Zuge der Errichtung der geplanten Biomasseheizkraftwerkanlage wurde bereits eine Weiche eingebaut.
Der Baubeginn für die Maßnahme erfolgt 2021 mit dem Abtrag der alten Gleisanlage und der Sanierung der Eisenbahnbrücke über die "kleine TULLN". Die Gleisanlage samt Eisenbahn-Verladerampe wurde mit Ende Oktober 2022 fertiggestellt.
Nutzung Anschlussbahn:
- für Truppenverlegungen
- die Anlieferung von Treibstoffen für die Luftfahrzeuge
- die zukünftige Anlieferung von Biomasse aus dem TÜPl Allentsteig für das geplante Biomasseheizwerk
Zahlen/Daten/Fakten:
- Gesamtlänge Gleisanlage: 4,072 km
- Gesamtkosten: ca. € 3,9 Mio für die Gleisanlage und 0,8 Mio für die Verladerampe (Planungs-, ÖBA- und Generalunternehmerleistungen)
- Baubeginn: 12.05.2021
- Baufertigstellung: 31.10.2022
Neubau Flugfeldradaranlage
Am Fliegerhorst BRUMOWSKI wird seit Ende der 1950iger eine Flugplatzradaranlage betrieben. Die erste, damals noch in Röhrentechnik ausgeführte Radaranlage wurde 1992 ersetzt. Da nun auch diese Anlage, nach nahezu 30 Jahren Betrieb, logistisch nicht mehr versorgt werden kann (Anm.: Fortschritt der Technik – keine Ersatzteile mehr erhältlich), war auch deren Ersatz vorzusehen.
Anlagenbeschreibung:
Durch die Luftzeugabteilung (LzA), als Fachabteilung des Ressorts, wurden die Leistung der Radaranlagentechnik ausgeschrieben. Aus dem Verfahren ging die italienische Firma LEONARDO S.p.A. als Bestbieter hervor.
Die gesamte Anlagentechnik ist redundant ausgeführt und für die Detektion von Zielen bis zu einer Reichweite von 60 nautischen Meilen (NM) (ca. 110 km) ausgelegt.
Die gewonnenen Radardaten werden dem Flugverkehrskontroller am Kontrollturm und in der Anflugkontrollstelle für die Ausübung des Flugverkehrskontrolldienstes zur Verfügung gestellt.
Baubeschreibung:
Die Energieversorgung der neuen Anlage erfolgt aus dem öffentlichen Netz. Bei Netzausfall wird durch eine USV-Anlage sowie durch ein Notstromaggregat die unterbrechungsfreie Notstromversorgung sichergestellt.
Nach Inbetriebnahme der neuen Flugplatzradaranlage wird die alte Anlage abgebrochen und entsorgt (derzeit noch Einstellarbeiten an der Radaranlage im Laufen).
Die neue Flugfeldradaranlage ersetzt das rund 30 Jahre alte Vorgängersystem. Dabei wurden rund 5,8 Millionen Euro investiert, um auch in Zukunft den sicheren Flugbetrieb am Fliegerhorst Brumowski sicherstellen zu können. Die neue Radaranlage inklusive der notwendigen bautechnischen Maßnahmen wurde in einer Bauzeit von rund 14 Monaten errichtet. Sie besteht aus einem Primär- (Primary Surveillance Radar) und einem Sekundärradar (Secondary Surveillance Radar) und ist für einen durchgehenden Betrieb ausgelegt. Die gesamte Anlagentechnik ist redundant ausgeführt und für die Detektion von Zielen bis zu einer Reichweite von 60 nautischen Meilen (ca. 110 Kilometer) ausgelegt.
Zahlen/Daten/Fakten:
- Gesamtkosten: ca. € 4,8 Mio für die Radaranlage und ca. € 1,0 Mio für die bautechnischen Maßnahmen
- Baubeginn: 18.08.2021
- Baufertigstellung: 14.10.2022
Neben der Flugplatzradaranlage (ASR) wurde auch die Präzisionsanflugradaranlage (PAR) erneuert sowie die metrologische Sensorik auf neuen Stand gebracht.
Besichtigung Flugschule:
Die Bundesfachschule für Flugtechnik am Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn ist eine vierjährige, berufsbildende mittlere Schule. Die Schülerinnen und Schüler der BFS für Flugtechnik erhalten eine zertifizierte Ausbildung zum Flugzeugtechniker. In praxisnaher Ausbildung, etwa ein Drittel des Unterrichts findet in den hauseigenen Werkstätten statt, werden schwerpunktmäßig Wartung, Prüfung und Fertigung von Luftfahrzeugen, von Luftfahrtgeräten sowie von flugtechnischen Bodeneinrichtungen unterrichtet. Die Absolventinnen und Absolventen der Bundesfachschule für Flugtechnik haben gute Berufsaussichten im Luftfahrzeug-Wartungsbetrieb des Bundesheeres, der Polizei oder auch von zivilen Fluggesellschaften.
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