Badesiedlung wird zu "neuem Atlantis"
Sankt Andrä-Wördern: Hochwasser fordert Opfer; Kristentab berät
ALTENBERG / BEZIRK TULLN. "Die Feuerwehr hat uns aufgefordert, die Häuser zu verlassen", erinnert sich Ulli Fischer aus der Badesiedlung an den Sonntagnachmittag. Altenbergs FF-Kommandant Gerald Stadler: "Wir haben den Leuten nahegelegt, die persönlichen Sachen zusammenzupacken und die Autos zu entfernen."
Unweit der Badesiedlung waren die Kameraden der FF Greifenstein im Einsatz und haben die Würstelbuden am Donaualtarm evakuiert. "Um drei Uhr Früh (Anm.: Montag) sperrten wir ein Schnellbahngleis der Franz-Josefs-Bahn", informiert Kommandant Rudi Sappert.
Der Krisenstab trat zusammen: "Derzeit müssen wir abwarten, welche Wassermenge auf uns zukommt", sagt Bezirksfeuerwehrkommandant Herbert Obermaißer. Man sei jedoch gewappnet – die erforderlichen Maßnahmen seien gesetzt. Mit gerunzelter Stirn wird auf Zwentendorf geblickt: "Beim 2002er-Hochwasser war in Altenwörth eine Schleuse weniger im Einsatz. Das ist jetzt nicht der Fall, daher haben wir hier bereits den Hochwasserschutz aufgebaut", sagt Obermaißer, für den die Auswirkungen derzeit "nicht abschätzbar" sind.
Rund um die Uhr im Einsatz sind auch die Kameraden in der NÖ FF-Landeswarnzentrale, wie Jürgen Pistracher aus Kirchberg. Am Montag begann er seinen Dienst: "Ich weiß noch nicht, was mich erwarten wird", sagt er, jedoch steht bereits fest, dass er 24 Stunden durcharbeiten wird und die Donau weiter steigt – auch im Tullner Bezirk, was Bezirkshauptmann Andreas Riemer bestätigt: "Von Montag auf Dienstag müssen wir mit einem weiteren Anstieg rechnen."
Zur Sache
In der Gemeinde Zwentendorf wurden die Hochwassersperren im Bereich des Sozialzentrums und des Kindergartens aktiviert.
Ganze 30.000 Sandsäcke wurden bereitgestellt und an die Abschnitte Atzenbrugg, Kirchberg und Tulln verteilt.
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