Kinder-Therapieangebot
Tiroler NEOS stellen neuen Masterplan vor
TIROL. Für NEOS-Klubchef Dominik Oberhofer brechen die Trägervereine der Therapieeinrichtungen für Kinder weg, da sie finanziell keine Luft mehr haben. Er kritisiert zudem die Tiroler Landesregierung, dass sie den Warnungen der Vereine kein Gehör geschenkt haben.
„Nach intensiven Gesprächen mit den Betroffenen ist für uns NEOS klar: Das Land trägt die volle Verantwortung dafür, dass die Einrichtungen vor dem Aus stehen. 7 Jahre Grüne Sozialpolitik hat für Tirol nur Versagen gebracht!", so Oberhofer.
Kritik an Landesrätin Fischer
Der NEOS-Klubchef verweist auf eine Landtagssitzung im Jahr 2019. Dort wurde ein Impulspaket Soziales für insgesamt 65 Millionen Euro beschlossen: „Schon damals ist Fischer Argumente für die Budgeterhöhung schuldig geblieben, weshalb wir NEOS nicht zugestimmt hatten. Bis heute wissen wir nicht, was mit den zusätzlichen Mitteln passiert.“ Laut ihm würde die grüne Soziallandesrätin nur „seitenweise leeres Papier in ihrem stillen Kämmerlein produzieren“.
Oberhofer erklärt, dass man es den 1.300 Kindern und ihren Eltern schuldig sei, sie nicht im Regen stehen zu lassen. Er betont, dass eine neue Perspektive notwendig sei. Diese fehlt laut seinen Einschätzungen der Soziallandesrätin: „LRin Fischer ist heillos überfordert. Auch ihr Plan einer neuen, wohnortnahen Netzwerk-Struktur bei niedergelassenen Therapeut_innen ist unausgereift.“
Therapieräume direkt vor Ort
„Es braucht ein ganzheitliches, niederschwelliges Angebot das alle therapeutischen Bereiche umfasst. Einen Raum in der Schule oder im Kindergarten für Physiotherapie, Psychotherapie, Logopädie, Schulsozialarbeit aber auch Schulärzt_innen, etc.", so NEOS- Gemeinderätin Dagmar Klingler
Für sie liegen die Vorteile auf der Hand, da das Angebot in den Unterricht und in die Betreuung mit einfließen kann. So würde die Hemmschwelle für viele Eltern, das Kind in der Freizeit an einen anderen Ort zubringen, wegfallen.
„Wir haben uns die Frage gestellt, weshalb immer noch viele Kinder in Sonderschulen geschickt werden und die Antwort liegt auf der Hand: Weil dort alle Therapeuten im Haus sind. Warum also nicht an jeder Bildungseinrichtung diese Möglichkeit schaffen und das Angebot der Therapiezentren ausweiten?", so Klingler.
Der niedergelassene Bereich würde laut ihr keinesfalls in Konkurrenz zum NEOS-Modell stehen. Sie erklärt: „Nicht erst seit Corona wissen wir, dass es ohnehin auf unterschiedlichen Ebenen eine massive Ausweitung im therapeutischen Bereich braucht!“
Politik und Bildungsstätten müssen kooperieren
Klingler vermisst laut eigenen Eindrücken eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen: „Sozialpolitik, Gesundheitspolitik und Bildungspolitik müssen an einem Strang ziehen – genauso wie das Land und die Gemeinden, die schließlich als Schulerhalter auch für die räumliche Ausstattung zuständig sind!“
Oberhofer fordert in dem Zusammenhang die Ausarbeitung eines Konjunkturpakets: „Hier könnte man vor allem Landgemeinden mittels Landesförderungen unterstützen und sinnvoll investieren!“
Dominik Oberhofer erklärt abschließend: „Zunächst heißt es den akuten Therapiebedarf zu stillen und das bestehende Angebot sicherzustellen. Parallel dazu muss das System aber evaluiert und verbessert werden.“
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