SPÖ-Frauen
Frauen immer noch bei deutlich weniger Einkommen
Dass die Lebenshaltungskosten stetig steigen, scheint inzwischen jedem aufgefallen zu sein. Vor allem Frauen in Tirol sind von den vermehrten Kosten betroffen, denn ihre Löhne sind besonders niedrig. In ganz Österreich bildet Tirol sogar das traurige Schlusslicht bei Fraueneinkommen.
TIROL. Die SPÖ-Frauen Tirol sehen vor allem in der mangelnden Vereinbarkeit von Beruf und Familie das Problem. Denn weniger Möglichkeiten der Vereinbarkeit bedeuten auch, dass die Frauen in die Teilzeitarbeit gedrängt werden und somit wiederum Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen.
Die Einnahmen decken die Ausgaben nicht mehr
In einem von drei Haushalten würden die Einnahmen nicht mehr die Ausgaben decken, so SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende NRin Eva Maria Holzleitner. Man müsste jetzt dringend alles tun, um die Armut zu verhindern.
"Für alleinlebend, junge Frauen, Pensionistinnen und Alleinerzieherinnen ist die Situation besonders dramatisch. Die gestiegenen Mietkosten treiben Frauen und ihre Kinder in Obdachlosigkeit.",
so Holzleitner.
Ebenso Landesfrauenvorsitzende NRin Selma Yildirim:
"Tirol ist österreichweit Schlusslicht bei den Einkommen, aber führend bei den Lebenshaltungskosten. Für Frauen gilt das noch stärker."
Frauen sollen Möglichkeit haben, Vollzeit zu arbeiten
Es wäre die Aufgabe der Politik, dafür zu sorgen, dass Frauen die Möglichkeit haben Vollzeit zu arbeiten, mahnt LA Elisabeth Fleischanderl. Es wäre langst Zeit für "Halbe-Halbe" bei der bezahlten und der unbezahlten Arbeit.
Die Lösung sieht man bei den SPÖ Tirol Frauen in einer ganzjährigen, ganztägigen und kostenlosen Kinderbildung- und -betreuung. Die Sozialdemokratinnen fordern einen Rechtsanspruch darauf.
Mitarbeiterinnen in der Landesverwaltung
Aber auch in anderen Bereich müsse das Land sich reinhängen. So zum Beispiel bei der Anzahl von Mitarbeiterinnen in der Landesverwaltung. Noch immer gäbe es viel zu wenig Frauen in Führungspositionen, mahnt Fleischanderl. Die SPÖ-Frauen haben dazu Anträge im Landtag
eingebracht, die bis heute auf die lange Bank geschoben werden.
Neben dem Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr, fordern die SPÖ-Frauen eine staatliche Unterhaltsgarantie, die Einfrierung der Richtwertmieten, eine Einkommenstransparenz und eine gerechte Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit.
Einkommensunterschiede auf einen Blick
- Das mittlere Einkommen von Männern in Tirol betrug im Jahr 2020 36.064,- Euro, das von Frauen 21.712,- Euro. Das ergibt einen Einkommensrückstand von 43%.
- Die Tirolerinnen liegen mit ihren Einkommen 11,3% unter dem Österreichschnitt, die Tiroler um 1,2% darüber.
- Bei ganzjähriger Vollzeitarbeit bekommen Männer 44.917,- Euro, Frauen 38.199,- Euro, das ist ein Einkommensnachteil von 17%. (Analyse der Lohnsteuerdaten 2020, Einkommensbericht der AK Tirol)
- Nur 39% der betreuten Kindergartenkinder und 49% der betreuten 0-2-Jährignen haben einen Betreuungsplatz, der den Vereinbarkeitskriterien entspricht. Kindergärten in Tirol haben immer noch im Schnitt an 38 Tagen im Jahr geschlossen, rund die Hälfte ist ab 16 Uhr zu.
- Zur Erreichung der von der EU im Jahr 2002 beschlossenen Barcelona-Ziele fehlen in Tirol noch an die 900 Plätze für unter 3-jährige Kinder.
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