Brauchtum in Tirol
Warum verkleiden wir uns zu Fasching?

Was steckt hinter der Tradition sich zu Fasching zu verkleiden und was sagt dein Kostüm über dich aus?  | Foto: Pixabay (Symbolbild)
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  • Was steckt hinter der Tradition sich zu Fasching zu verkleiden und was sagt dein Kostüm über dich aus?
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  • hochgeladen von Lucia Königer

Die Faschings- und Fasnachtszeit steht vor der Tür und viele planen schon ihr perfektes Kostüm. Viele nutzen die Gelegenheit, um in eine andere Rolle zu schlüpfen oder einfach zum Spaß sich einmal im Jahr ungewöhnlich anzuziehen. Doch woher kommt die Tradition, sich zur Faschingszeit zu verkleiden?

Bereits im 13. Jahrhundert gab es den Karneval. Hier begannen die Feierlichkeiten aufgrund der anstehenden Fastenzeit. Davor lies man es sich nochmal richtig gut gehen. Doch verkleidet hat man sich damals noch nicht. Jedoch nahmen die alten Germanen einen Art Verkleidung an. Sie verjagen den den Winter mit ihrem lauten und buntem Treiben. Dazu setzten sie Holzmasken auf. Diese Tradition ist uns in Tirol bis heute erhalten.
In Deutschland, besonders im Rheinland, tragen viele Menschen bei ihren Karnevalsumzügen Soldatenkleider oder Kostüme aus der Zeit um 1823. Denn kurz nach dem Krieg gegen die Franzosen feierten die Menschen in Köln den ersten Karnevalsumzug. Seitdem blieb diese Sitte vor allem im Rheinland erhalten.

Doch wieso die Verkleidung?

Die Tradition des Verkleidens zu Karneval liegt wohl ins einen germanischen Ursprüngen. Die Menschen trugen Masken, um die bösen Mächte zu bewältigen bzw. zu besiegen. Den bösen Geistern soll Angst gemacht werden. Häufig stehen auch die Hexen bei den Umzügen für das Böse, das vertrieben werden soll. Die Glocken und Peitschen vertreiben die Geister mit ihrem Lärm zusätzlich. Streng genommen verkleidet man sich also, um die Geister zu erschrecken und damit zu vertreiben, damit der Frühling endlich Einzug halten kann.

Doch der andere Faktor ist schlicht aus Spaß an der Freude. Viele Menschen und insbesondere Kinder lieben es, für einen Tag in eine andere Haut bzw. Rolle zu schlüpfen. In einem Karnevalskostüm fühlen sich viele wie ein anderer Mensch. Der Spaß am Verkleiden ist psychologisch erklärbar, was für Erwachsene wie Kinder gleichermaßen gilt. Es liegt ein besonderer Reiz darin, etwas Neues auszuprobieren und sich von einer ganz anderen Seite zu zeigen.
Wenn wir uns jedoch verkleiden, schlüpfen wir in eine ganz andere Rolle – und tun dies bewusst. Wir entscheiden mit unserem Kostüm selbst, ob wir König oder Bettler, Engel oder Teufel sein wollen. Damit bietet uns die Verkleidung eine Chance, Verhaltensweisen zu zeigen, die wir in unseren Alltagsrollen nicht zeigen können oder wollen. Damit kann die durch unser Kostüm explizite Rolle auch einen Schutzraum bieten, um Verhaltensweisen zu erproben.

Was verrät das gewählte Kostüm über uns?

Wenn wir schon bei der psychologischen Komponente angekommen sind, könne wir uns auch dem Thema widmen: Was unser gewähltes Kostüm über uns aussagt. 

Der Seeräuber als beliebtes Faschings-Kostüm. Doch was steckt dahinter? | Foto: Pixabay/sik-life (Symbolbild)

Nehmen wir zum Beispiel das Piratenkostüm. Der Pirat zeigt laut Psychologen unsere anarchische, wilde, freiheitsliebende Seite. Diese wilde Seite würde in vielen von uns schlummern, doch die Konventionen des Alltags erlauben es uns oft nicht, diese Seite auszuleben. Mit der Verkleidung kommen wir unserer wilden Seite etwas näher und können sie teils ausleben.

Wer sich als Hexe oder Vampir verkleidet zeigt oft Mut zur Hässlichkeit. Hässliche Kostüme erfordern Mut. Menschen die sich als Hexe oder Zombie verkleiden, sind oft sehr selbstbewusst. Meist steckt eine Schönheit hinter der gruseligen Verkleidung, die im wahren Leben über den Dingen steht.

Hinter der Verkleidung der Prinzessin steckt oft eine im Alltag eher schüchterne Person, die aber gerne mehr hofiert werden würde. 

Auch immer beliebt: Das Prinzessinen-Kostüm. | Foto: Pixabay/jbundgaa (Symbolbild)

Gerne getragen ist auch das Kostüm des Löwen. Meistens tragen Männer das Kostüm, die der Damenwelt gerne zeigen, dass sie mutig, stark und vielleicht auch ein bisschen eitel sind. Wer den Löwen allerdings zu Haus auspackt, kann aber recht schnell bemerken, dass hinter dem vermeintlichen Raubtier ein romantischer Schmusetiger steckt. 

Mehr zum Thema Brauchtum in Tirol auf unserer Themenseite

Der „Schwoaftuifl“ war zu Gast im Tiroler Landhaus

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