Wetter Tirol
Bis zu 4,3 Grad Temperaturabweichung im September 2023
Mit diesem September geht einer der wärmsten September seit Messbeginn zu Ende. In Tirol gab es Temperaturabweichungen von bis zu 4,3 Grad zum Mittel von 1991 bis 2020.
TIROL. Der September 2023 war geprägt von einem überdurchschnittlichen Hochdruckeinfluss. Dadurch lagen die Temperaturen auch nahezu durchgehend über dem Mittel. Nur eine kleine Kaltfront sorgte kurz für durchschnittlich Temperaturen.
„Wir haben den wärmsten September der 257-jährigen Messgeschichte erlebt“,
bestätigt auch Klimatologe Alexander Orlik von der GeoSphere Austria.
3,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel
In Summe schließt der September österreichweit 3,5 Grad wärmer als im langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 ab und übertrifft damit um mehr als 0,5 Grad den bislang wärmsten September seit Messbeginn. In Innsbruck liegt die Abweichung sogar bei 3,7 Grad, in Reutte bei 4,3 Grad. Damit wird der bisherige Rekordhalter aus dem Jahre 1810 auf Platz 2 verdrängt, die Messreihe geht bis 1767 zurück.
Besonders extrem fallen die Abweichungen im Nordosten sowie generell auf den Bergen aus, hier was es oft 4 bis 4,5 Grad wärmer als üblich. Entsprechend wurden auf den Bergen auch neue Temperaturrekorde verzeichnet, so war der 9. mit bis zu 13 Grad der bislang wärmste Septembertag seit Messbeginn am Sonnblick.
Kein neuer Rekord in Innsbruck
In fast allen Landeshauptstädten wurde eine neuer Rekord an Sommertagen verzeichnet, nur in Innsbruck, Klagenfurt und Graz hat es knapp nicht gereicht.
Im Mittel liegt die Zahl der Sommertage in den Landeshauptstädten zwischen zwei in Bregenz und sieben in Wien.
Im Osten und im Inntal gab es zudem auch mehrere Hitzetage: In Langenlebarn wurde die 30-Grad-Marke an sechs Tagen erreicht, was der durchschnittlichen Anzahl an Sommertagen im September entspricht. Mit 32,1 Grad wurde hier auch die landesweit höchste Temperatur gemessen.
Die Kombination aus mehreren beständigen Hochdrucklagen, trockener Luft und wenig Nebel hat zu deutlich überdurchschnittlichen Sonnenstunden geführt. Landesweit gab es etwa 35 Prozent mehr Sonnenschein als üblich, wobei die größten Abweichungen von bis zu 60 Prozent an der Alpennordseite beobachtet wurden.
Tatsächlich brachte der September hier so viele Sonnenstunden wie ein durchschnittlicher Hochsommermonat.
Tiroler Oberland wurde nass
Im landesweiten Flächenmittel gab es im August etwa 50 Prozent weniger Niederschlag als üblich, wobei regional große Unterschiede auftraten. Während es die größten negativen Abweichungen vom Waldviertel über die westliche Obersteiermark bis nach Oberkärnten gab, wurde das Regensoll im Rheintal, im Tiroler Oberland sowie lokal auch am Alpenostrand und in Niederösterreich erreicht bzw. übertroffen. Verantwortlich dafür waren ein Italientief am 22. sowie zwei Gewitterlagen am 2. und 13. September.
Extremwerte September 2023
Tiefste Temperaturen (unter 1500 m)
-1,0 Grad Lech/Arlberg (V, 8.)
-0,5 Grad St.Leonhard/Pitztal (T, 11.)
-0,4 Grad Liebenau/Gugu (OÖ, 8.)
Stärkste Windspitzen Niederungen
89 km/h Fischbach (ST, 24.)
87 km/h Bichlbach (T, 12.)
80 km/h St.Radegund (ST, 24.), Innsbruck (T, 21.)
Hitzetage
6 Langenlebarn (NÖ)
5 Wien, Krems, Bad Vöslau, Gänserndorf (NÖ), Weyer (OÖ), Innsbruck, Imst (T)
Blitzdichte
1,7 Blitze/km² Wien
1,3 Blitze/km² Steiermark, Burgenland
1,0 Blitze/km² Tirol
Tirolwerte im Detail
Niederschlagsabweichung: -26%
Temperaturabweichung: +3.5 °C
Abweichung der Sonnenscheindauer: 33%
Temperaturhöchstwert: Innsbruck-Uni. (578 m) 31.0 °C am 11.9.
Temperaturtiefstwert (Gipfel/Hochalpin): Brunnenkogel (3437 m) -8.6 °C am 24.9.
Temperaturtiefstwert unter 1000 m: Prutz (871 m) 2.6 °C am 25.9.
Höchstes Monatsmittel der Lufttemperatur: Innsbruck-Uni. (578 m) 18.1 °C, Abw. +3.5 °C
Höchste Sonnenscheindauer: Innsbruck-Flugh. (578 m) 247 h, Abw. +35 %
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