Jagdjahr 2021/2022 im Bezirk Innsbruck-Land
Jäger bemühen sich um Abschusserfüllung
BEZIRK. "Die Tiroler Jägerschaft leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit von Wild, Wald und Mensch“, würdigt LHStv Josef Geisler die Leistungen der JägerInnen in den 1.247 Tiroler Jagdgebieten anlässlich der Vorlage der Statistik für das Jagdjahr 2021/2022. Beim Rotwild liegt die Gesamterfüllung (Abschüsse und Fallwild) über das Land gesehen bei 90 % (+5% gegenüber dem vorherigen Jagdjahr, aktuelle Zahlen können sich noch geringfügig ändern).
Zufriedenheit im Bezirk Innsbruck-Land
Sehr zufrieden gibt sich Bezirksjägermeister Thomas Messner mit der Abschuss-Erfüllung beim Rotwild im Bezirk Innsbruck-Land, diese liegt mit 96% über dem Durchschnitt:
"Bei den Zuwachsträgern (weibliche Tiere) liegt die Quote sogar bei 98%, also beinahe eine Punktlandung."
Die Witterungsverhältnisse im Herbst und der frühe Schneefall haben günstige Jagdverhältnisse geboten, so Messner:
"Mir zeigt dies klar, dass unsere Jäger/innen sehr bestrebt sind, ihre Aufgabe entsprechend der Abschussvorgaben zu erfüllen. Bei der Jagd gibt es nunmal viele Faktoren, die nicht beeinflusst werden können, wodurch es auch immer zu Schwankungen in der Abschusserfüllung kommt."
Rehwild wie verschwunden
Anders sieht die Situation beim Rehwild aus, bei welchem der Gesamtabschuss den niedrigsten Wert seit über 30 Jahren erreicht hat. Landesjägermeister Anton Larcher zeigt sich besorgt: „Viele Jägerinnen und Jäger melden uns einen spürbaren Rückgang des Rehwildbestandes in ihrem Revier."
Im Bezirk Innsbruck-Land ist die Situation sehr schwierig, wie BJM Thomas Messner erklärt:
"Im Bezirk Innsbruck-Land liegen wir sogar unter dem landesweiten Schnitt, und das obwohl die Zahlen für die Abschussplanung im Vorjahr bereits nach unten korrigiert werden mussten. Um die Ursachen für diesen Rückgang herauszufinden, wird es notwendig sein, genauere Untersuchungen zu starten, da vermutlich mehrere Faktoren eine Rolle spielen."
Ruhe für das Wild
Verständnis hat LHStv Geisler für die Forderung der Jägerschaft nach mehr Ruhe für das Wild: „Im Rahmen des Programms ‚Bergwelt Tirol – miteinander erleben‘ haben wir bereits in zwölf Tiroler Skitourenregionen freiwillige Schutzzonen vereinbart. Im heurigen Winter stehen somit 190 in lokalen Arbeitskreisen vereinbarte freiwillige Schutzzonen für Birk- und Auerhuhn, Gams und Steinbock, Rotwild sowie den Schutzwald mit einer Gesamtfläche von knapp 11.500 Hektar zur Verfügung.“
Zusätzlich gibt es in Tirol 46 behördlich verordnete Wildruhezonen im Nahbereich von Wildfütterungen mit einer Gesamtfläche von rund 5.150 Hektar.
Kein Verständnis für Massentourismus
Im Bezirk Innsbruck-Land wurden bereits Lenkungskonzepte für die Gebiete Sellraintal und Obernbergtal erarbeitet und neu seit diesem Winter im Wattental und in der Axamer Lizum.
"In diesen Einzugsgebieten von Innsbruck kämpfen wir allerdings stark, da die verfügbaren Lenkungswerkzeuge und Maßnahmen nicht mehr ausreichen, um die Besucherströme zu steuern",
so BJM Messner. Er übt Kritik:
"Viel zu oft steht das Eigeninteresse der Naturbesucher im Vordergrund und das Bewusstsein, dass einer ersten Spur durch ein Schutzgebiet viele weitere folgen, fehlt. Überlegungen dann noch ein Shuttle-Service in solche Gebiete einzurichten, stößt bei uns auf überhaupt kein Verständnis. Das artet zu einem flächigen Massentourismus aus, dem weder unsere Wildtiere noch die Natur gewachsen sind."
Appell an WintersportlerInnen
SkitourengeherInnen und WintersportlerInnen werden dringend ersucht, diese Schutzzonen für verschiedene Wildtierarten, aber auch für den Schutzwald zu respektieren und ihren Sport naturverträglich auszuüben.
Bis Ende dieses Jahres soll tirolweit auch der erste Teil eines wildökologischen Gesamtkonzepts vorliegen, in dem die Wildstände evaluiert und deren Lebensräume kartiert werden. „Die Ergebnisse dieser Erhebung werden die Basis für weitere Maßnahmen wie Fütterungs- und Bejagungskonzepte, Lenkungsmaßnahmen oder auch der Ausweisung von Wildruhezonen sein“, erläutert LHStv Geisler.
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