90 Jahre Dschungelexpress
Johann Schleich präsentierte neues Buch
Im Kultursaal von Kinsdorf (Gemeinde Gnas) präsentierte der Autor, Journalist und Regionalhistoriker Johann Schleich sein neuestes Buch vor. Unter dem Titel "90 Jahre Dschungel-Express Feldbach - Bad Gleichenberg" rollte er auf 72 großformatigen Seiten die Geschichte der Gleichenbergerbahn auf.
In seinem Kurzvortrag umriss der Autor mit einigen Eckpunkten den Inhalt des Buches. So erzählte er auf gewohnt humorvolle Art von den Planungsanfängen im Jahr 1873. Diese sahen beispielsweise eine Bahnlinie von Wien bis Dalmatien vor. Diese sollte ausschließlich militärischen Zwecken dienen. Da aber das Geld ausging, mussten die Bauvorhaben verschoben werden.
Mehrere verschiedene Streckenplanungen
Erst in den Jahren 1907 - 1909 wurden die Planungsarbeiten wieder aufgenommen. Während des Ersten Weltkrieges (1916) wurde dann eine Bahntrasse in Feldbach vom damaligen Kriegsgefangenenlager bis zum ehemaligen Sägewerk (heute Boxmark) gebaut. Und dieses Stück wurde dann für die heutige Gleichenberger Bahn verwendet.
Richtig Ernst wurde es im Jahr 1926. Da war eigentlich die Planung für eine direkte Linie von Feldbach nach Bad Gleichenberg - inklusive zwei Tunneln - fertig. Da aber der Obergnaser Nationalratsabgeordnete KR Hans Roth eine Trassenführung über Gnas durchsetzte, war wieder eine Umplanung notwendig. Somit verlängerte sich die Strecke von 13 auf 21 Kilometer.
Dschungelexpress
Durch diese neue Streckenführung wurden die Ortschaften Maierdorf, Katzendorf und Trautmannsdorf an die Bahnlinie angebunden. Da die Strecke nun durch dicht bewaldetes und wenig besiedeltes Gebiet führt, war im Volksmund schnell die Bezeichnung "Dschungelexpress" geboren.
Der Maierdorfer Hannes Hofmeister baute in seiner Freizeit einen Teil dieser Streckenführung maßstabgetreu nach. Das Modell des Bahnhofes in Maierdorf konnte man bei der Buchpräsentation in Kinsdorf noch besichtigen.
Am 14. Juni 1931 fand schließlich die Eröffnung mit dem damaligen Bundespräsidenten Wilhelm Miklas statt.
Das Ende einer Bahnlegende
Dieser Untertitel des Buches sollte auch eine Diskussionsanregung sein. So führte der Regionsvorsitzende Franz Fartek aus, dass seitens der Politik alles versucht wird, den Betrieb der Gleichenberger Bahn zu erhalten. Er bedankte sich bei Johann Schleich für die akribische Erforschung der Geschichte der Gleichenberger Bahn und sein Wirken für die gesamte Region.
Näheres zum Tourismuskonzept der Region: MeinBezirk.at
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