Lehre
Thomas Leikam - Österreichs einziger Zinngießer-Lehrling
Österreichs letzte Zinngießerei befindet sich in Knappenberg. Thomas Leikam (24) hat vor sieben Jahren die Zinngießer-Lehre bei seinem Vater gemacht.
KNAPPENBERG (stp). Die Zinngießerei Leikam in Knappenberg hält seit Jahren die Fahnen für das fast vergessene Handwerk der Zinngießerei hoch. Aussterben wird der Beruf aber dennoch nicht so schnell: Zinngießer-Meister Rupert Leikam gibt sein Wissen und Können an Sohn Thomas weiter. Von 2009 bis 2011 war der mittlerweile 24-jährige Österreichs einziger Zinngießer-Lehrling, ist immer noch der einzige Geselle in seinem Fach.
Obwohl er derzeit nicht im väterlichen Betrieb Vollzeit mitarbeitet, sondern nur aushilft, will er einmal in die Fußstapfen seines Vaters treten. "Ich will den Beruf, das Handwerk des Zinngießens erhalten, damit es nicht ausstirbt. Das war auch der Grund, bei meinem Vater zu lernen", sagt Leikam.
Einfach sei es nicht immer gewesen, da man auch im gleichen Haus gewohnt hat, erinnert sich Thomas Leikam zurück. Gelernt habe er aber vom wohl besten Lehrmeister: "Ich habe alles rund um die Zinngießerei von klein auf mitbekommen und immer schon geholfen. Für mich stand immer schon fest, dass ich den Betrieb übernehmen werde."
Spezielle Lehrabschlussprüfung
An die Lehrabschlussprüfung erinnern sich Vater und Sohn mit einem Schmunzeln. "Es gab niemanden, der mich prüfen durfte - außer mein Vater. Der war aber als Familienmitglied befangen", so Thomas Leikam. So kam es, dass sich damals drei Prüfer in der Zinngießerei in Knappenberg einfanden - ein KFZ-Mechaniker, ein Schlosser bzw. Spengler und ein HTL-Lehrer. "Ich habe ihnen am Tag davor gesagt, was wichtig ist", sagt Rupert Leikam. Thomas ergänzt: "Ich wusste bei der Prüfung sicher mehr über das Zinngießen als die drei zusammen."
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