Friesach
Solarthermische Großanlage für die Fernwärme
Die Stadt Friesach setzt mit den Unternehmen "Unser Kraftwerk", "Green One Tec" und "Kelag Energie und Wärme GmbH" auf eine solarthermische Großanlage. Die Anlage ist derzeit die größte Anlage in Österreich. Die Bauarbeiten sind im Zeitplan.
FRIESACH. Auf einem Areal südlich von Friesach werden derzeit 436 Großflächenkollektoren installiert. Denn bereits Ende Juli soll die derzeit größte solarthermische Anlage Österreichs in Betrieb gehen. Sie soll in den Sommermonaten 100 Prozent des Wärmebedarfs der Fernwärmekunden in Friesach decken. Die gesamte Innenstadt, das Krankenhaus und die Infrastruktur soll mit Wärme der Anlage versorgt werden. Die Anlage wird vom Unternehmen "Unser Kraftwerk" errichtet, die Solarkollektoren stammen von "Green One Tec" in St. Veit , die Solarwärme wird in das bestehen Fernwärmenetz der "Kelag Energie und Wärme Gmbh" in Friesach eingespeist.
Fünf Jahre für die Realisierung
Für den Sommer braucht man in Friesach weder Biomasse noch einen anderen Brennstoff für die Fernwärme. 2,5 Millionen Kilowattstunden sollen in Zukunft von der Anlage kommen. Pro Jahr werden somit 300.000 Liter Heizöl beziehungsweise 600 Tonnen Holz gespart. Adolf Melcher, Geschäftsführer der "Kelag Wärme und Energie GmbH", betont: "Für die Realisierung dieses Projekts brauchten wir fünf Jahre. Wir sind froh, dass die Stadt Friesach das Vorhaben mitfinanziert." Die Kosten belaufen sich auf zwei Millionen Euro. Auch für Robert Kanduth, Geschäftsführer von Green One Tec, war die Realisierung eine Zerreißprobe: "Wir brauchen in Kärnten dringen kürzere Genehmigungszeiten. Ich werde für weitere Projekte sicher nicht noch einmal fünf Jahre warten. Ebenso fehlen uns in der Industrie die Mitarbeiter und Fachkräfte. Hier muss die Politik dringend handeln."
Das Projekt soll den Solartourismus ankurbeln. "Interessierte aus Ländern, die Solarthermieanlagen planen, wie zum Beispiel Mexiko oder Chile, werden nach Kärnten kommen, um sich die Anlage in Friesach anzusehen", fährt Kanduth fort.
Pufferspeicher wurde errichtet
Bereits verlegt ist eine 1,1 Kilometer lange Fernwärmeleitung vom Kollektorfeld zum großen Pufferspeicher beim Biomasseheizwerk der "Kelag Energie und Wärme", auch der 1.000 Kubikmeter große Speicher ist fertiggestellt. Die Kollektoren werden Wasser auf bis zu 90 Grad Celsius erwärmen und in den Pufferspeicher leiten. Im Speicher kann das Warmwasser bis zu drei Tage auf Temperatur gehalten werden, auch an weniger sonnigen Sommertagen. Gerhard Rabensteiner, Geschäftsführer von "Unser Kraftwerk" erklärt: " Die Entscheidung für erneuerbare Energie, ist eine Entscheidung für die Zukunft. Die Anlage wird vor allem den Warmwasserbedarf der Kunden im Sommer decken, in der Übergangszeit aber auch zur Heizung beitragen."
Auch die Vizebürgermeisterin von Friesach Ursula Heitzer zeigt sich stolz: "Durch das Projekt leisten wir nicht nur einen erheblichen Beitrag zu klimaneutralen Energiegewinnung, sondern sind auch wahrlich Vorreiter auf diesem Gebiet."
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