Die Knappenberger sind gegen den Handymast
In Knappenberg soll ein Handymast errichtet werden. Neu gegründete Bürger-
initiative ist dagegen.
KNAPPENBERG. An die 100 Knappenberger fanden letzten Sonntag den Weg ins Musikzentrum. Dort hatte die eben geründete "KBI – Knappenberger Bürgerinitiative" zur Bürgerversammlung geladen. Neo-Obmann Ernst Schrottenbacher informierte die Bevölkerung über die konkreten Pläne des Mobilfunkbetreibers und die Bürgerinitiative.
Handymast geplant
Die 17 Meter hohe Sende- und Empfangsanlage soll neben dem Musikzentrum der CMA auf Landesgrund errichtet werden (mehr Infos unten). "Anfang Mai erhielt ich eine Einladung zur Bauverhandlung. Dann habe ich begonnen, mich mit dem Thema zu beschäftigen", sagt Schrottenbacher, dass im Umkreis von 400 Metern die Leistungsflussdichte am höchsten sei und er gesundheitliche Schäden befürchte. "Anstieg der Krebsrate sowie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen können die Folge sein". Sein Haus steht in unmittelbarer Nähe des geplanten Mastes.
Politik ist sich einig
Schrottenbacher suchte das Gespräch mit der örtlichen Politik und stieß sofort auf offene Ohren. "Wir haben die Unterstützung aller Parteien. Das Thema soll uns als Gemeinde zusammenschweißen, gemeinsam können wir die Aufstellung verhindern".
Wobei die Bürgerinitiative nicht generell gegen den Sendemasten ist. "Es macht nur keinen Sinn, mitten im Ort einen 17 Meter hohen Masten zu bauen", macht Schrottenbacher auf den sanften Tourismus im Ort aufmerksam. "Jeder, der hier wohnt, schätzt die Wohn- und Lebensqualität und nimmt täglich bis zu zwei Stunden Pendeln in Kauf. Und in der Freizeit sollen wir unter dem Mast sitzen?", fragt er die gekommenen Bürger.
Den Standort verlegen
Die Knappenberger Bürgerinitiative fordert daher eine Verlagerung der Sendeanlage in unbewohntes Gebiet. Derzeit sammeln die Mitglieder Unterschriften für eine Resolution, die der Landesregierung vorgelegt werden soll. Die Zeit drängt, denn bei der ersten Bauverhandlung wurde zwar eine zweite erwirkt, aber "diese wird ab 19. Juni ausgeschrieben, das Zeitfenster ist kurz". Bereits im September soll die Anlage in Betrieb gehen. "Ist diese einmal errichtet, stehen die Chancen für einen Abriss gleich Null. Allerdings kann sich jeder Mobilfunkanbieter dranhängen und noch mehr gesundheitsschädigende Strahlen aussenden".
"Anlage muss aus dem Ort"
Die Planungen für das Aufstellen der Mobilfunksendeanlage begannen bereits im letzten Jahr.
Ursprünglich war ein anderer Standort dafür vorgesehen: Der Mast hätte auf dem Gebäude der Musikakademie oder in die Musikakademie integriert aufgestellt werden sollen.
Ortsbildkommission tagte
Laut Hüttenbergs Bürgermeister Josef Ofner tagte am 21. Dezember 2015 die Ortsbildkommission und lehnte daraufhin den Masten auf dem Musikzentrum ab. Begründung war unter anderem die Beeinträchtigung der Architektur (das Gebäude erhielt für die Architektur einen Landespreis).
So wurde ein weiteres Bauverfahren ausgeschrieben, der Standort neben dem Veranstaltungszentrum Knappenberg wurde festgelegt. Hier hat die Ortsbildkommission keine Einwände. "Als Bürgermeister musste ich ebenfalls die Zustimmung geben, da es laut Kärntner Baurecht keinen Grund für ein Ablehnen gibt", könne er als Gemeindeoberhaupt nur bauliche Beurteilungen abgeben.
"Raus aus dem Ort"
Ofner setzt sich mit der gesamten örtlichen Politik gegen den nun geplanten Standort ein. "Wir sind keine Gegner, wir wollen einen alternativen Standort. Nur nicht im Orts- und Wohngebiet", macht er klar. "Im 134 Quadratkilometer großen Gemeindegebiet wird sich sicher ein passender Platz für den Masten finden".
Konsensuale Lösung
Die Gründung der Bürgerinitiative sieht er positiv. "100 Prozent der Knappenberger sollen für einen Verlegung des Mastens unterschreiben".
Er strebt eine konsensuale Lösung an, "ein Maß an Kompromissbereitschaft muss dafür aber da sein". Er hatte schon Gespräche mit dem Mobilfunkbetreiber. "Sie merken, dass es massiven Widerstand in Knappenberg gibt". Weitere Gespräche werden nun direkt mit dem Betreiber geführt.
Obmann: Ernst Schrottenbacher. Obmann-Stv. ist Franz Neubauer, Kassier Egon Pietschnig. Weitere Mitglieder sind Hans Makoru (Kassier-Stv.), Sabine Wolkenstein (Schriftführerin), Markus Rainer (Schriftführer-Stv.), Renate Winterling und Basili Olejnik (Beirat), Herman Robitschko und Rolf Grether (Kassaprüfer).
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