Weltkrebstag am 4. Feber
Fokus auf Gebärmutterhalskrebs bei St. Veiter Barmherzigen
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- „Nehmen Sie regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen teil und lassen Sie sich gegen HPV impfen“, appelliert Oberärztin Esther Ensat.
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Fokus auf Gebärmutterhalskrebs: Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Feber informiert das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit über Risikofaktoren, Symptome und präventive Maßnahmen.
ST. VEIT. Gebärmutterhalskrebs gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen. Durch konsequente Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen gegen humane Papillomviren (HPV) kann das Risiko einer Erkrankung jedoch erheblich gesenkt werden. Esther Ensat, Oberärztin der Abteilung, erklärt: „Die Sensibilisierung von Frauen für die Bedeutung der Früherkennung ist entscheidend. Je früher wir Anzeichen erkennen, desto größer sind die Behandlungserfolge.“
Zusammenhang von HPV und Gebärmutterhalskrebs
HPV spielt eine zentrale Rolle in der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Ensat erläutert: „Etwa 80 Prozent der Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HPV, wobei die meisten Infektionen asymptomatisch verlaufen und viele Frauen nach 12 Monaten wieder virusfrei sind. Einige Hochrisiko-Typen, wie HPV 16 und 18, können jedoch persistieren und über Jahre hinweg zu Krebsvorstufen und letztendlich zu Gebärmutterhalskrebs führen“, schildert die Oberärztin. Sie betont weiter: „Die HPV-Impfung kann das Risiko eines Gebärmutterhalskarzinoms um über 95 Prozent reduzieren, idealerweise wenn sie vor Beginn der sexuellen Aktivität verabreicht wird.“ Seit Juli 2024 ist die HPV-Impfung für Personen im Alter von 9 bis 30 Jahren kostenfrei erhältlich, jedoch nur bis 31. Dezember 2025. Der Impfzyklus umfasst zwei Impfdosen, wobei die zweite Dosis zwischen sechs und zwölf Monaten nach der ersten verabreicht wird. Für Erwachsene über 30 Jahre sind drei Dosen empfohlen.
Früherkennung spielt zentrale Rolle
Der PAP-Abstrich ermöglicht die frühzeitige Diagnostik von Krebsvorstufen, die oft keine Symptome hervorrufen. Esther Ensat empfiehlt, den PAP-Abstrich ab dem 20. Lebensjahr oder mit Beginn der sexuellen Aktivität jährlich durchzuführen. Der HPV-Test sollte für Frauen ab 30 Jahren in Betracht gezogen werden, um potenzielle Risiken genauer zu bewerten.
Behandlungsoptionen
Bei kleinen Tumoren kann eine kegelförmige Entfernung des Gebärmutterhalses (Konisation) ausreichen, während bei großen Tumoren umfassendere Eingriffe, wie die Entfernung der Gebärmutter und angrenzender Gewebe, notwendig sein können. „Es ist nie zu spät für eine Impfung“, so Ensat. Insbesondere Frauen nach einer Konisation profitieren von der HPV-Impfung.
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