Handschrift
Regionalen Klauen auf der Spur
Überbewertet oder wichtig? Die BEZIRKSBLÄTTER nahmen die Bedeutung der Handschrift unter die Lupe.
REGION. Sie prägte das gesamte menschliche Leben über Tausende Jahre und hat auch heute noch eine große Bedeutung: die Handschrift. Für manche ist sie in Zeiten von Laptop-Schulklassen überflüssig, für sehr viele andere aber noch immer eine zutiefst persönliche Art sich auszudrücken.
Romane "von Hand"
Maßgeblich beeinflusst hat die Handschrift beispielsweise die Karriere des St. Pöltner Autors und Ex-Gastronomen Hubert Langeneder. Denn, kaum zu glauben, aber wahr: Er verfasste seine ersten sechs Romane allesamt handschriftlich, oder wie er sagt, "mit Kuli oder Bleistift". Digitalisiert und abgetippt hat sie dann erst eine Freundin Langeneders. Bereits in Jugendjahren verfasste der Autor eine Vielzahl eigener Gedichte, die Handschrift wurde so sehr früh zur Gewohnheit.
Mythos: Bewerbung
Einen wissenschaftlichen Zugang zum Thema kennt Christine Müller. Die Herzogenburger Psychologin mit Praxis in Weinburg ging für uns dem Mythos auf die Spur, ob handschriftlich geschriebene Bewerbungen besser bei potenziellen Arbeitgebern ankommen. Hierzu hält sie fest: „Laut Studien kann auf Basis eines handschriftlichen Bewerbungsschreibens nicht auf die berufliche Passung der Person geschlossen werden. Handschriftliche Bewerbungsschreiben haben keinen Wert für eine berufliche Qualifikation. Es kann nicht vorausgesagt werden, ob die Person für die Jobausführung geeignet ist.“
Eichgrabner Artefakte
Teils auch historische Bücher zum Thema Handschrift lassen sich in Eichgraben bestaunen. "Im Lager liegen die herrlichsten Sachen", lacht Erika Leopoldseder vom Wienerwald-Museum vor Ort. Seit dreißig Jahren ist sie hier im ersten Stock des Fuhrwerkerhauses – gemeinsam mit ihrem Team – für Bücher, Schallplatten und Bilder zuständig. Die werden hier abgegeben und können erstanden werden. So etwa auch die Bücher mit dem Titel "Die Buchmalerei", "Schatzkammer der Buchkunst" oder aber auch "Das Buch der Initialen". Und nicht zu vergessen "Handschriften und Miniaturen". Und eines steht nach dem Besuch der Bezirksblätter für Leopoldseder fest: "Die Bücher bleiben jetzt hier und werden nicht mehr im Lager versteckt."
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