Jahreszahlen ein Gesicht gegeben
Wegweisendes Gmünd-Buch von Ulrike Mengeú und Reinhard Kager vorgestellt.
GMÜND. "Überraschende Entdeckungen in Oberkärntens altester Stadt" hat Ulrike Mengeú zu Papier gebracht und in einem Buch über Gmünd veröffentlicht, das nun in der Lodron'schen Reithalle vorgestellt wurde. Die nach eigenen Worten "waschechte Liesertalerin", aufgewachsen am Altersberg und nach 32 Jahren in der Lüneburger Heide in ihre Heimat zurückgekehrt, hat auf 176 Seiten ein Werk über die Geschichte
Gmünds verfasst, wie sie bis dato noch keiner erzählt hat. Kongeniale Fotos des Millstätter Reinhard Kager runden das vom Grafiker Wolfgang Daborer gestaltete Werk ab.
Bilder, Lesungen und Musik
Vorgestellt wurde das Buch im Beisein der Bürgermeister Josef Jury, Claus Faller und Heidi Penker sowie der Unterstützerin Margarete Miklautz in Kager-Fotos sowie Lesungen, vorgetragen von Josef Gracher und Doris Rudiferia. Den angemessenen musikalischen Rahmen trugen Heinz Oberlerchner (Posaune), Günther Tragatschnig (Harmonika) und Harald Meissnitzer (Violine) bei. Stadtarchivar Anton Fritz fehlte wegen einer Familienfeier in Salzburg.
"Es ist kein Nachschlagewerk im Sinne einer tabellarischen Chronik, sondern schenkt den Jahreszahlen Leben und gibt den Namen ein Gesicht", sagte die Mitarbeiterin der Kulturinitiative (KI) Gmünd und eine ehemalige Klassenkollegin der KI-Geschäftsführerin Erika Schuster der WOCHE. "Bei meinen Überlegungen, welche Bebilderung für dieses Stadtbuch in Frage kommt, stand ich vor der Herausforderung, für die Künstlerstadt etwas Besonderes zu finden", so Uli Mengeú zur WOCHE weiter. "Jedes Stadtbuch lebt von seiner Bebilderung - und für die Marke 'Künstlerstadt Gmünd' musste etwas nicht so 'Gängiges' her.
Begegnung mit Kager
Wie das nun so ist im Leben: wenn man ein Ziel vor Augen hat, dann laufen einem die richtigen Menschen über den Weg, am richtigen Ort und zur richtigen Zeit. Reinhard Kager spazierte durch Gmünd und verschenkte aus Begeisterung für die schöne Stadt Fotos. Ich schaute sie mir an und wusste: 'Das ist es - der kann es, so will ich es haben.' Ich sprach ihn an und er bekam mein erstes Kapitel zu lesen. 'Sensationell diese Stadtgeschichte', und ich hatte sein Einverständnis."
Die Autorin berichtete den vielen Gästen, wie sie vor vier Jahren dem Obmann des Stadtvereins, Anton Fritz, begegnet war und sich eine fruchtbare Mitarbeit im Stadtarchiv entwickelt habe. Wohl als erste habe sie Zugang zu Fritz' Privatarchiv gehabt, das nun geordnet in 18 Archivdateien ein wahres "Schatzkästchen" und Grundlage für ihr Buch geworden sei. Gleichwohl sei es ihr Ziel, ein "interaktives Buch mit vielen Zugängen zu gestalten, das über die Grenzen von Gmünd hinaus einen interessierten Leserkreis findet und die Geschichte der Stadt in unterhaltsamer und spannender Form zeigt."
Ehrenamtliche Mitarbeit
Dieses Buch entstand auf ehrenamtlicher Basis, "es ist Vereinsarbeit auf hohem Niveau. Keine Auftragsarbeit, sondern aus der Freude entstanden", wie die Autorin der WOCHE weiter sagte. Der Verkaufserlös bleibt in der Stadt.
Unterstützt mit Kulturförderungsmitteln des Landes Kärnten, von der Stadtgemeinde Gmünd und gesponsert durch die DolomitenBank Gmünd ist das Gmünd-Buch mit einer Startauflage von 2.000 Exemplaren im Eigenverlag erschienen. Herausgeber ist der Stadtverein Gmünd von Obmann Anton Fritz. Zu beziehen ist das Buch (ISBN 978-3-200-05274-1), das nicht zuletzt auch einer kleinen Stadtführung gleicht, für 15 Euro über den Stadtverein und im Tourismusbüro Gmünd, www.stadtgmuend.at.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.