Gustav Unterlerchner
Er vereint traditionelle Landwirtschaft mit moderner Nachhaltigkeit
Gustav Unterlerchner lebt moderne Nachhaltigkeit, gepaart mit traditioneller Landwirtschaft. Seit 1991 führt er und seine Familie die Buschenschenke Höfler, die mittlerweile im 34. Jahr erfolgreich besteht.
MILLSTATT. Die Buschenschenke Höfler von Gustav Unterlerchner bietet zahlreiche selbst produzierte regionale Produkte an - eine Tradition, die bereits in den 90er Jahren begann. Das historische Haus, über 400 Jahre alt und einst zum Stift Millstatt gehörig, wurde von Gustav's Vater 1969 erworben. „1989 haben wir begonnen, über eine Buschenschenke nachzudenken und haben unser Milchgeld in den Betrieb investiert“, erzählt er und ergänzt: „Damals gab es vier Buschenschenken am Millstätter See, heute bin ich der einzige, der übrig geblieben ist.“
15 Stunden Tage
Die intensive Arbeit, die hinter der Führung einer Buschenschenke steht, hält viele ab. „Meine Eltern helfen noch heute, und meine Frau ist ebenfalls stark eingebunden. Ohne die Unterstützung von der Familie und meinem tollen Team wäre es nicht möglich.“ Die Arbeit am Hof und in der Schenke ist nämlich extrem zeitintensiv: „Während der Öffnungszeiten gehören 15-Stunden-Tage zum Alltag. Es gibt immer etwas zu tun, sei es die Stallarbeit, das Richten der Produkte oder die Vorbereitung und Reinigung der Schenke.“ Dafür benötigt es Leidenschaft: "Für das muss man leben. Ich arbeite gerne mit Menschen und bekomme viel positives Feedback. Das treibt mich an, weiterzumachen."
Nachhaltige Produktion
Am Hof findet man fünf Milchkühe und insgesamt 12 Rinder. Zusätzlich werden rund 50 Schweine pro Jahr vermarktet. Dabei ist die Haltung der Tiere und die Produktion streng nachhaltig. „Wir müssen bestimmte Kriterien erfüllen und werden regelmäßig kontrolliert.“ Alles, was angeboten wird, stammt aus der Region. "Wir haben kurze Transportwege und eine stressfreie Schlachtung, was sich positiv auf die Qualität und den Geschmack der Produkte auswirkt", erklärt er.
Herausforderungen
Auch bei ihm mussten die Preise aufgrund der Inflation und der gestiegenen Energiekosten angepasst werden. "Wir haben versucht, unsere Preise moderat zu erhöhen, damit wir konkurrenzfähig bleiben. Gleichzeitig achten wir darauf, dass unsere Produkte weiterhin nachhaltig und qualitativ hochwertig sind. Unsere Kunden schätzen das und kommen gerne zu uns. Ein großes Plus ist natürlich auch die Lage", so Unterlerchner, der seinen Most als sein persönliches Lieblingsprodukt betitelt.
Slow Food
Neben der traditionellen Landwirtschaft engagiert sich Unterlerchner auch in der Slow Food Bewegung. "Slow Food ist sehr wichtig für unsere Region. Es hilft den Urlaubern, sich zu orientieren und unterstützt die lokalen Betriebe dabei, nachhaltige und hochwertige Produkte zu vermarkten", sagt der Millstätter, der im September gemeinsam mit Harald Lagger - mit dem er seit kurzem ein eigenes Quellwasser produziert - wieder das beliebte Most- und Weinfest veranstaltet. "Entlang der Singolo Strato werden einige Slow Food Produzenten ihre Produkte präsentieren." Schon im Juli finden eine Lesung sowie ein Vollmond-Abend statt.
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