Nichtraucherschutz: Neue Hürde für Wirte
Die Verschärfung des Nichtraucherschutzgesetzes in der Gastronomie könnte für manche Wirte existenzbedrohend sein.
BEZIRK (juk, lenz). Ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes könnte dazu führen, dass einige Wirte – rund 300 gibt es im Bezirk – ein weiteres Mal ihr Lokal umstrukturieren müssen. Denn laut Urteil dürfen die Gäste im Lokal keine Sekunde mehr dem Tabakrauch ausgesetzt sein. Anzeigen hat es dazu im Bezirk noch keine gegeben. Dennoch kritisiert Schärdings Wirtesprecher Hans Voglmayr: "Wenn die verschärfte Regelung wirklich durchgezogen wird, kann es für manche Wirte durchaus existenzbedrohend sein." Er selbst betreibt den Gasthof Bauböck in Andorf, sieht eigentlich keinen Grund für eine Verschärfung der Regelungen: "Zumindest bei uns kommen Raucher und Nichtraucher gut miteinander aus. Die Gesetzgebung orientiert sich offenbar an den wenigen militanten Nichtrauchern – und alle anderen müssen sich danach richten." Kritik kommt auch von der oberösterreichischen Wirtesprecherin Eva Maier, die in Mettmach (Bezirk Ried) einen Gasthof betreibt: "Es ist ein Vertrauensbruch der Politik. Die Wirte haben viel Geld in die Hand genommen um ihre Betriebe Nichtraucherfreundlich zu machen. Drei Jahre später fährt man mit einem neuen Gesetz und ohne Rücksprache mit den Interessensvertretern über uns drüber."
Das dass nicht nur finanzielle Belastungen durch Umbauarbeiten, sondern möglicherweise auch durch Klagen aufgrund von Lärmbelästigung nach sich ziehen kann, macht vielen Wirten sorgen. "Die Leute gehen vermehrt nach draussen, um dort zu rauchen. Wenn dann bei einer Weihnachtsfeier 40 Leute um zwei Uhr nachts rausgehen, schau ich mir an, was die Anrainer sagen", meint Voglmayr und fügt hinzu: "Meiner Meinung nach sollte es den Wirten selbst überlassen sein, welches Publikum sie ansprechen." Obwohl weder Fürsprecher für die eine, noch die andere Seite, nehme er in Kauf, dass manche Nichtraucher dann nicht in sein Gasthaus kommen. "Ich bin halt nicht 'everybodys Darling', denn: Jedem Menschen recht getan, ist die Kunst, die keiner kann."
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