Bad Ischl
Geburtsstadt & Schauplatz eines der größten Filmerfolge von Helmut Berger
Hannes Heide erinnert an die Beziehungen des verstorbenen Schauspielstars zu Bad Ischl.
BAD ISCHL, SALZBURG. Am 18. Mai ist Helmut Berger in Salzburg verstorben. Geboren wurde die Schauspiellegende am 29. Mai 1944 in Bad Ischl.
Aktuelle Nachrichtensendungen, als auch Zeitungen und Magazine im deutschsprachigen Raum erinnerten auf einfühlsame und würdigende Weise an die schauspielerischen Leistungen von Helmut Berger. Auch international, besonders in Italien, wo Berger große Verehrung genießt, fand die Nachricht vom Ableben Bergers große Beachtung. Sein gelinde als exzentrisch zu bezeichnendes Leben blieb dabei eher im Hintergrund .
In den meisten Beiträgen wurde auf seinen Geburtsort verwiesen. Veröffentlicht wurden auch Filmszenen und Fotos, die ihn in seiner umjubelten Rolle als König Ludwig II. in und vor der Kaiservilla gemeinsam mit Romy Schneider zeigen. Erwähnt wurde in den Nachrufen auch, dass Helmut Berger anlässlich seines 75. Geburtstags im Jahr 2019 das Kulturehrenzeichen der Stadt Bad Ischl erhalten hatte und eine Büste, die ihn in seiner großen Rolle als Ludwig II. darstellt, vor dem Lehartheater mit einem riesigen Medieninteresse enthüllt wurde.
Alexander Hanel hatte sie angefertigt und an die Stadt Bad Ischl übergeben. Bergers Manager Helmut Werner war maßgeblich verantwortlich, dass Helmut Berger den Weg in seine Geburtsstadt zurückfand.
Nach Bad Ischl hat es Helmut Berger immer wieder hingezogen. Mehrere Besuche führten ihn in die Stadt, wo er unter andem Kontakt zu Josef Zauner in der Konditorei Zauner suchte.
In dieser Stadt drehte er auch für seine Glanzrolle als Bayernkönig Ludwig II. Edith Leberbauer erinnert sich: „Der Film wurde 1972 in Bad Ischl gedreht und ich habe die Schule geschwänzt, um Autogramme zu bekommen. Es war echt ein unvergessliches Erlebnis!“ Und sie war erfolgreich und erhielt die gewünschten Unterschriften von Romy Schneider und Helmut Berger.
Unvergessen ist Bergers Mitwirkung in großartigen Filmen wie „Das Bildnis des Dorian Gray“, „Der Garten der Finzi Contini“ in der Regie von Vittorio De Sica mit zwei Oscars ausgzeichnet, Francis Ford Coppolas „Der Pate III“ oder in „Die Verdammten“ oder „Ludwig II.“ von Luchino Visconti, der Berger entdeckte, förderte und dessen Lebensgefährte er auch war.
Berger spielte mit Filmlegenden und -stars wie Elizabeth Taylor, Burt Lancaster, Anthony Hopkins, Al Pacino, Clint Eastwood, Henry Fonda oder Kirk Douglas, erhielt den italienischen Oscar "David di Donatello", den deutschen Filmpreis und wurde für den Golden Globe nominiert.
Kultfotografen wie Helmut Newton oder Pop Art-Künstler Andy Warhol verewigten ihn und machten Helmut Berger zu einer Ikone seiner Zeit.
Nicht nur im Kino, auch im Fernsehen war er zu sehen: Im Mehrteiler „Fantomas“ in der Regie von Claude Chabrol und Jean Luis Bunūel sowie in elf Folgen von „Dynasty - Der Denver-Clan“ Stand er ebenso vor der Kamera wie 2013 im Dschungelcamp.
2019 erschien der vielbeachtete Dokumentarfilm „Helmut Berger, meine Mutter und ich“ von der Filmemacherin Valesca Peters, die den Schauspieler bei freundschaftlichen Kontakten jenseits der Filmwelt und seiner Bühnenarbeit an der Volksbühne Berlin begleitet hatte.
2019, im Jahr seines 75. Geburtstag durfte ihn Manfred Madlberger auf der Bühne des Lehartheaters zu seinem Leben befragen. Dass dieser den Abend nicht vergessen wird, lag wohl daran, dass Berger zumindest am Anfang des Gesprächs spröde und zurückhaltend antwortete.
Die Büste vor dem Bad Ischler Lehartheater erinnert an eine charismatische, unkonventionelle Künstlerpersönlichkeit und an deren große Schauspielerfolge. Nach seinem Tod war dort auch eine Grableuchte in seinem Gedenken aufgestellt.
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