15. Literaturfest Salzburg
"Wollen Überhörten Gehör verschaffen"

Anna Weidenholzer und Josef Kirchner kuratieren das Fest. | Foto: Anna Wintersteller
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Beim Salzburger Literaturfest vom 10. bis 14. Mai wird mehr als nur vorgelesen: An den unterschiedlichsten Schauplätzen in der Stadt Salzburg – vom Marionettentheater bis zum Mirabellgarten unter freiem Himmel – wird vorgetragen, performt, musiziert, spaziert, diskutiert und sich ausgetauscht.

SALZBURG. Mehr als 25 Veranstaltungen an zwölf Spielstätten mit über 40 beteiligten Künstlerinnen und Künstlern aus acht Ländern sind vom 10. bis 14. Mai in der Mozartstadt zu erleben.

International, aber regional

Ein großer Schwerpunkt des Fests: "Wir haben ein sehr internationales Programm dieses Jahr. Es sind sehr viele Fäden, die in Salzburg zusammenlaufen werden und so ein Netz an Geschichten spannen", so Co-Kuratorin und Autorin Anna Weidenholzer, die dieses Jahr das erste Mal "mitkuratiert". Neben einem internationalen Programm sei es aber auch ein Anliegen der Kuratoren gewesen, dass auch die Salzburger Literaturszene im Programm vertreten ist.

Literaturfest-Lesungen an den verschiedensten Spielstätten.  | Foto: Anna Wintersteller

Gleich am Eröffnungsabend bekommen die drei Salzburger Autoren Birgit Birnbacher, Laura Freudenthaler und Bodo Hell, begleitet von Musiker Peter Angerer, unter dem Motto "Ein Salzburger Blick auf die Welt" eine Bühne.

-Eindrücke vom letzten Jahr

Kurator Josef Kirchner zeigt sich beeindruckt von der aktuellen Salzburger Literaturszene: "Allein der Umstand, wie viele sehr spannende Autorinnen und Autoren aus Salzburg momentan in den Bestsellerlisten und auch bei den großen Verlagen sind, zeigt, dass die Salzburger Literaturlandschaft durchaus aktiv ist."

"Überhörten" zuhören

Eine weitere zentrale Frage, die das Programm des Literaturfests bestimmt, ist jene, wie es gegenwärtig um die Arbeiterliteratur bestellt ist. "Die klassische Arbeiterinnen- und Arbeiter-Literatur gibt es heute nicht mehr. Was es aber gibt, sind die Texte von Autorinnen und Autoren, die Überhörten Gehör verschaffen, Texte aus der Sicht von marginalisierten Gruppen", so Kirchner.

"Arbeit ist ein zentrales Thema, das allgegenwärtig ist, uns ständig umgibt und auch ganz stark im Umbruch ist."
 – Anna Weidenholzer

Ein Anliegen des Literaturfests sei es deshalb heuer, "den Überhörten Gehör zu verschaffen". Hier werden zum einen die fast vergessenen Texte des Salzburger Arbeiterliteraten Ferdinand Hanusch, aber auch zeitgenössische Werke von bislang "Ungehörten" vor den Vorhang geholt. "In den letzten Jahren ist sehr viel über marginalisierte Gruppen gesprochen worden. Jetzt erscheinen sehr viele Texte aus der Sicht der Personen, die selbst eine Stimme bekommen", so Kirchner.

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